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Deutsch-norwegische Zusammenarbeit in der Arktis

21.03.2013 - Artikel

Wie sollte die Arktis wirtschaftlich genutzt werden und wie kann man die Umwelt gleichzeitig schützen? Seit der Klimawandel das arktische Eis schmelzen lässt, stellen sich diese Fragen mit neuer Dringlichkeit.

Durch den Klimawandel zieht sich das Eis der Arktis immer mehr zurück. Dies öffnet neue wirtschaftliche Möglichkeiten in der Region: die Erschließung von Rohstoffen, Schifffahrt, Energiegewinnung und Forschung. Doch auch Frieden und Sicherheit und die Umwelt in der arktischen Region müssen bewahrt werden. Deutschland setzt sich international dafür ein, dass wirtschaftliche Interessen und Umweltschutz in Einklang gebracht werden. Dies war auch das Thema eines deutsch-norwegischen Workshops am 21. März im Auswärtigen Amt.

Teilnehmer des deutsch-norwegischen Arktis-Workshops im Auswärtigen Amt; in der Mitte vorn die Staatssekretäre Larsen (l.) und Braun
Teilnehmer des Workshops im Auswärtigen Amt© Photothek/Imo

„Die Chancen und Risiken, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden, haben Auswirkungen weit über die Arktis hinaus“, sagte der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Prof. Harald Braun, zur Eröffnung der Veranstaltung. Man stehe vor einer wahrhaft „globalen Herausforderung“. Gleichzeitig wollten die arktischen Nationen und viele andere Länder von den neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Region profitieren.

So birgt die Arktis große Mengen an wertvollen Rohstoffen. Fachleute vermuten dort die größten Öl- und Gasreserven unseres Planeten. Außerdem gibt es Mineralien, die für die Industrie von immenser Bedeutung sind. Auch deutsche Unternehmen sind an deren Ausbeutung interessiert. Es gehe nun darum, eine „verantwortliche Balance“ zwischen wirtschaftlichen Möglichkeiten und Umweltschutz zu finden, so Staatssekretär Braun.

Deutschland als besonderer Partner Norwegens

Arktis-Expedition des Forschungsschiffes 'Polarstern'
Arktis-Expedition des Forschungsschiffes 'Polarstern'© AWI/Mar Fernandez

Sein norwegischer Amtskollege Torgeir Larsen hob hervor, dass der größte Teil der arktischen Region Norwegens wegen des Golfstroms eisfrei sei und schon von jeher wirtschaftlich genutzt werde. Der „hohe Norden“ habe für sein Land daher einen großen Stellenwert. Deutschland sehe man dabei als einen „besonderen Partner“. Schon seit mehr als hundert Jahren sei Deutschland in Norwegen engagiert: zum Beispiel beim Aufbau der norwegischen Industrie und bei der Erforschung der Polarregion. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI). Mit deutscher Technologie wird neuerdings auch Windenergie in der norwegischen Arktis gewonnen.

Internationale Kooperation

Norwegische Insel Hopen im Treibeis
Norwegische Insel Hopen im Treibeis© picture-alliance/Bäsemann

Larsen verwies auch auf das wachsende Interesse Asiens an der arktischen Region. Rohstoffe aus Russland und nunmehr eisfreie Schifffahrtswege seien dafür die treibenden Faktoren. Europa solle ebenfalls engagiert bleiben. Als wichtigen Rahmen für die politische Zusammenarbeit nannte er den 1996 gegründeten Artischen Rat, dem neben Norwegen sieben weitere Staaten der Region angehören. Deutschland hat einen Beobachterstatus inne und setzt sich dafür ein, dass auch die Europäische Union einen solchen Beobachterstatus erhält.

Bilder der Veranstaltung zum honorarfreien Download finden Sie in unserer Mediathek

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