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Schutz vor Insekten
Krankheiten wie z.B. Chikungunyafieber, Denguefieber, Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Malaria, West-Nil-Fieber und Zikavirus-Infektionen werden durch Insekten übertragen und können daher durch einen entsprechenden Schutz verhindert werden.
Insektenabwehrmittel für die Haut
Mittel auf der Basis von Diethyltoluamid (= DEET) und Icaridin haben sich weltweit bewährt. Sie sind die wissenschaftlich am besten getesteten Substanzen, die eine ausreichende Wirkung gegen Mücken und andere Überträger (Zecken, Milben etc.) gewährleisten. DEET und Icaridin sind auch für Schwangere, stillende Mütter und Säuglinge mit Einschränkungen zur Anwendung geeignet. Beachten Sie bei der Anwendung die folgenden Hinweise:
- Tragen Sie die Mittel dünn auf alle freien Körperstellen, vor allem die Knöchelregion und den Nacken, auf.
- Wiederholen Sie das Auftragen spätestens alle 2 - 4 Stunden, bei starkem Schwitzen auch öfter.
- Vermeiden Sie den Kontakt mit Augen und Mund und wischen Sie Ihre Handflächen nach dem Auftragen ab. Insektenabwehrmittel sollten nicht in und auf Kinderhände gegeben werden.
- Tragen Sie keine Mittel auf Wunden oder gereizte Haut auf.
- Bei Verwendung von Sonnenschutzmitteln sollte zuerst das Sonnenschutzmittel einziehen und anschließend das Insektenabwehrmittel aufgetragen werden.
- Verwenden Sie vorzugsweise heimische Produkte, da bedenkliche Wirkstoffkonzentrationen in Produkten anderer Länder nicht immer auszuschließen sind.
- Da Unverträglichkeiten nicht unbedingt gegen den Wirkstoff bestehen, sondern gegen die Lotion-Grundlagen, ist bei allergischen Reaktionen in manchen Fällen der Wechsel zu einem Mittel mit anderer Rezeptur hilfreich.
DEET
Lange Zeit war DEET (z.B. Nobite®) das Insektenabwehrmittel mit der am besten nachgewiesenen Wirksamkeit. Es hat jedoch den Nachteil, Kunststoffe anzugreifen. Abhängig von der Konzentration ergibt sich folgende Schutzdauer (beeinflusst durch Aktivität, Schwitzen, individuellen Faktoren): DEET 20%: 1-3 Stunden, 30%: bis 6 Stunden, 50%: bis 12 Stunden. Konzentrationen unter 20% sind nicht zu empfehlen. Konzentrationen über 50% erzeugen keine zusätzliche Schutzwirkung. Je geringer die Konzentration, desto häufiger muss das Mittel aufgetragen werden.
Icaridin (auch Picaridin)
Das neuere Insektenabwehrmittel Icaridin (z.B. Autan Active®, Nobite Haut Sensitive®, Bayrepel®, Doctan®) hat eine dem DEET vergleichbare Wirkung. Es ist besser kunststoffverträglich. Niedrigere Konzentrationen als 20% sind nicht zu empfehlen.
Ätherische Öle
Eine sehr unterschiedliche Wirkung findet sich bei verschiedenen ätherischen Naturölen. Es kann jedoch keine vergleichbare Wirkung wie DEET oder Icaridin hergestellt werden. Für Risikogebiete werden sie daher nicht empfohlen.
Insektennetze
Die Schutzwirkung von Bettnetzen zum Insektenschutz und insbesondere zur Vorbeugung von Malaria ist unumstritten. Bettnetze sind selbst für Schlafräume mit Mückengittern an den Fenstern anzuraten, da sich das Eindringen von Mücken ins Haus nie sicher verhindern lässt.
Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, sind Moskitonetze insbesondere auch für Reisen dringend zu empfehlen. Je nach Reisestil oder Einsatz ist es ratsam, ein Insektennetz von zu Hause mitzunehmen. Wenn ein Insektennetz vom Hotel gestellt wird, sollte es sorgfältig auf Löcher untersucht werden. Im Zweifelsfall ist ein eigenes Moskitonetz zu benutzen.
Kleidung und Verhalten
- Gegen Malariamücken sollten nach Sonnenuntergang langärmelige Oberbekleidung und lange Hosen getragen werden, am besten aus hellen Stoffen (Leinen oder Baumwolle). In Gebieten mit am Tage übertragbaren Infektionskrankheiten (Chikungunyafieber, Denguefieber, Zikavirus-Infektionen) sollte dies auch tagsüber beherzigt werden. Feste, helle Socken sind sinnvoll. Der Übergang zur unbedeckten Haut sollte mit Insektenabwehrmittel behandelt werden.
- Sehr effektiv ist die Imprägnierung der Kleidung mit Insektenabwehrmitteln. Auch DEET kann auf die Kleidung aufgebracht werden. Bei Verwendung von DEET sollte Baumwollkleidung getragen werden. Diese Methoden bieten einen wesentlichen zusätzlichen Schutz und sind vor allem bei Aufenthalt in ländlichen Regionen bei Wanderungen, Jagd oder Safari, in Hochrisikogebieten und in aktuellen Ausbrüchen anzuraten.
- Der Aufenthalt an stehenden Gewässern, Gräben oder anderen offenen Wasserflächen sollte generell minimiert werden.
- Mücken werden von den Ausdünstungen der Füße angezogen. Entsprechende Hygiene reduziert diese Attraktivität.
Insektenvertilgungsmittel (Insektizide)
Insektenvertilgungsmittel (Permethrin und andere synthetische Pyrethroide) haben eine lähmende Wirkung auf Mücken. Pyrethroide sind für den Menschen ungiftig und in der Natur gut abbaubar. Sie finden Verwendung in Raumsprays und Räucherspiralen sowie zur Imprägnierung von Bettnetzen und von Kleidungsstücken.
Mückensprays sind zur Mückenbeseitigung in Wohnräumen und insbesondere in Hotelzimmern bei Übernachtungen auf Reisen zu empfehlen. Eine Sprühaktion sollte vorzugsweise kurz vor Eintritt der Dämmerung stattfinden.
Biozidverdampfer und Räucherspiralen
Elektrische Biozidverdampfer verbreiten als Wirkstoff ein Insektizid, das sich langsam im Raum verteilt. Sie sollten nur bei starker Insektenbelastung eingesetzt werden. Die Wirkung tritt etwa eine Stunde nach dem Einschalten ein. Bei empfindlichen Personen können Reizungen der Augen, der Haut und der Luftwege auftreten. Die Anwendung sollte nur erfolgen, wenn sich niemand im Raum aufhält. Gut getestet wurden Paral Mückenmobil® (Transfluthin) und Nexalotte® (Allethrin, Piperonylbutoxid). Verdampfer ätherischer Öle zeigen keine hinreichende Wirkung.
Räuchermittel (z.B. gepresste, spiralförmig abbrennende Insektizide, „mosquito coils“) haben grundsätzlich das gleiche Risiko wie o.g. Verdampfer, sind aber weniger wirksam. Sie sollten nur im Freien verwendet werden. Windabgewandt um Personengruppen herum, vor Türen und Fenstern oder unter dem Tisch sind sie gut einsetzbar. Es gibt speziell konstruierte Halterungen, in denen die Spiralen geschützt abbrennen können.
Ungeeignete Maßnahmen
Wenig oder gar nicht geeignet sind:
- UV-Lichtfallen: Die wenigsten Mücken lassen sich durch UV-Licht fangen. Im Gegenteil, UV-Licht enthält die biologische Mücken in solchen Räumen u.U. sogar anreichern können. Viele harmlose Insekten wie Falter fallen den Lichtfallen jedoch zum Opfer.
- Ultraschallgeräte: Diese sind in der Regel völlig wirkungslos. Die Simulation der Flugfrequenz ist artspezifisch und es ließe sich im Prinzip, vorausgesetzt es würde überhaupt funktionieren, nur jeweils eine bestimmte Mückenart fernhalten.
- Repellent-Armbänder
- Vitamin B1- oder B6-Einnahme
- Knoblauchkonsum
- Lichtfallen
Maßnahmen bei Langzeitaufenthalten
Wer länger an einem Ort lebt, kann in seinem Umfeld die Mückenpopulation reduzieren bzw. begrenzen und den Einflug ins Haus minimieren. Das Zimmer, in dem Sie vorhaben die Nachtruhe zu verbringen, sollte insektensicher und insektenfrei sein. Die erforderlichen Maßnahmen richten sich nach dem Komfort, den Sie vorfinden und der Zeit, die Sie vor Ort verbringen.
- An allen Fenstern, Luftöffnungen etc. sollten engmaschige Fliegengitter angebracht sein.
- Stehendes Wasser in Blumentöpfen und -vasen oder anderen Behältern sollte in der näheren Umgebung entfernt oder abgedeckt werden (Insektenbrutplätze). Ggf. sollten regelmäßig Insektizide z.B. auf die Hauswände gesprüht werden (residual spraying).
- Fenster und Türen sollten geschlossen gehalten werden, die Türen sind mit einer Schleuse aus Moskitonetzstoff zu sichern.
- Zimmer mit Klimaanlage sind weniger gefährlich, da die Mücken die niedrigeren Temperaturen meiden Klimaanlagen sollten jedoch nicht das Moskitonetz ersetzen.
- Im Gegensatz zu Deckenventilatoren halten Geräte, die waagerechten Luftstrom produzieren, insbesondere kleine Insekten fern.