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West-Nil-Fieber

05.01.2023 - Artikel

Diese durch Stechmücken übertragene Viruserkrankung verläuft in den meisten Fällen ohne Symptome. Etwa 20 % der Infizierten entwickeln grippeähnliche Symptome. Selten gibt es schwere Krankheitsverläufe. Eine Impfung existiert nicht.

Erreger

Die Erkrankung wird durch das West-Nil-Virus verursacht und durch überwiegend tagaktive Stechmücken (meist Gattung Culex) auf den Menschen übertragen. Natürliches Reservoir des West-Nil-Virus sind Vögel, in denen sich das Virus stark vermehrt. Stechmücken infizieren sich beim Stich und können nach etwa einer Woche das Virus auf andere Vögel oder Säugetiere sowie den Menschen übertragen.
Mücken können sich nur an Vögeln infizieren. Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Mückenstich und ersten Krankheitssymptomen) beträgt 2-14 Tage. Darüber hinaus ist auch eine Übertragung durch Blutprodukte, Spenderorgane, Muttermilch und während der Schwangerschaft möglich.

Erkrankung

Beim Menschen verlaufen 80 % der Infektionen symptomlos. In 20 % der Fälle treten plötzlich einsetzendes Fieber und Symptome eines grippalen Infekts auf. Selten treten schwere Erkrankungen mit neurologischen Symptomen (Gehirnentzündung, Hirnhautentzündung, Lähmungen mit Poliomyelitis-ähnlichen Symptomen) auf. Es kann dann z. B. zu Verwirrtheit, Krampfanfällen, Sehverlust und Koma kommen. Die Erholung kann Wochen bis Monate dauern. Neurologische Ausfälle können bestehen bleiben. Selten kommt es zu Entzündungen anderer Organe (Bauchspeicheldrüse, Herzmuskel, Hoden, Augen). Besonders gefährdet für schwere Verläufe sind ältere Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen.

Verbreitung

Ausbrüche werden vom ECDC dokumentiert.

Diagnose

Der Virusnachweis erfolgt i.d.R. über eine Blutentnahme. Falsche Test-Ergebnisse können auftreten, weil das West-Nil-Virus anderen Viren der gleichen Gattung ähnelt (zum Beispiel Dengue- oder Gelbfieber-Virus).

Therapie

Es gibt keine kausale Therapie gegen das Virus. Bei schwerem Verlauf sollte eine Krankenhausaufnahme mit unterstützender Behandlung (z. B. Flüssigkeitsgabe, Fiebersenkung, ggf. intensivmedizinische Maßnahmen) erfolgen.

Prävention

Es gibt keine Impfung gegen die Erkrankung. Der Schutz vor Mückenstichen ist die einzige Maßnahme zur Verhütung der Infektion. Hierzu wird empfohlen, körperbedeckende helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden) und vor allem tagsüber wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen aufzutragen.

Referenzen

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