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Zukunft des Atomabkommens: Europäische Unterzeichner treffen iranischen Außenminister

Die Flaggen der Europäischen Union, Iran, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien

Die Flaggen der Europäischen Union, Iran, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien, © Florian Gaertner/photothek.net

16.05.2018 - Artikel

Am Dienstag (15.5.) reiste Außenminister Heiko Maas nach Brüssel, um gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Großbritannien und Frankreich, sowie der EU-Außenbeauftragten, über die Zukunft des Atomabkommens mit Iran zu beraten.

AußenministerHeiko Maas mit Federica Mogherini,Außenbeauftragte der EU, Mohammed Javad Zarif, Aussenminister des Iran, Jean-Yves Le Drian, Aussenminister von Frankreich und Boris Johnson, Aussenminister von Grossbritannien
Außenminister Heiko Maas mit Federica Mogherini ,Außenbeauftragte der EU, Mohammed Javad Zarif, Aussenminister des Iran, Jean-Yves Le Drian, Aussenminister von Frankreich und Boris Johnson, Aussenminister von Grossbritannien© Florian Gaertner/photothek.net

Es waren wichtige Gespräche, die am Dienstagabend in Brüssel geführt wurden: Es ging um nicht weniger als die Zukunft der Nuklearvereinbarung mit Iran, die den über ein Jahrzehnt schwelenden Atomkonflikt mit dem Land friedlich geregelt hat. Nach dem Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem Abkommen sehen sich die Unterzeichnerstaaten nun mit einer komplexen Lage konfrontiert. Außenminister Maas betonte wiederholt, dass Europa an dem Abkommen festhalten werde: „Wir Europäer werden tun, was wir können, um die Wiener Atomvereinbarung zu erhalten, weil sie ein Mehr an Berechenbarkeit und an Sicherheit geschaffen hat.“

Gemeinsame Lösungen finden

Politische Gespräche mit Iran in Brüssel
Politische Gespräche mit Iran in Brüssel© Florian Gaertner/photothek.net

Bereits in den letzten Tagen und Wochen hat sich Deutschland mit Frankreich und Großbritannien auf das Engste abgestimmt - mit dem Ziel, das Atomabkommen zu erhalten. Im Gespräch mit dem iranischen Amtskollegen Mohammed Zarif haben die europäischen Unterzeichner deutlich gemacht, dass sie zu den Vereinbarungen stehen und dass sie erwarten, dass auch Iran sich daran hält. „Unsere Botschaft ist: Solange sich Iran an das Abkommen hält, wird Europa das auch tun, unabhängig von der Entscheidung der USA“, so der Außenminister. Dazu wurden gestern auch eine Reihe konkreter Handlungsfelder und Instrumente angesprochen, um die wirtschaftlichen Perspektiven Irans aus dem Abkommen zu erhalten. Derzeit sind Experten auf allen Seiten sind dabei, konkrete Vorschläge zu entwickeln.

Erster, wichtiger Schritt

Das Treffen in Brüssel war zunächst ein erster Schritt zur Erhaltung des Atomabkommens. Auch mit den anderen Unterzeichnern des Abkommen, China und Russland, soll zeitnah das Gespräch gesucht werden. Maas unterstrich bereits im Vorfeld:

Solange wir die Chance haben, diesen wichtigen Baustein der internationalen Abrüstungsordnung zu bewahren, dürfen wir nichts unversucht lassen. Ohne dieses Abkommen wird es mehr Unsicherheit, mehr Ungewissheit geben, wie die Entwicklung im Iran und im Nahen und Mittleren Osten sein wird, und das wollen wir verhindern, indem wir zu der Atomübereinkunft mit dem Iran auch in Zukunft stehen.

Weitere Informationen

Nach langem Konflikt um das gefährliche iranische Atomprogramm unterzeichneten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA, Russland, China und Iran am 14. 07.2015 die sog. Wiener Nuklearvereinbarung (JCPoA). Damit wurde versucht, den Konflikt auf dem Verhandlungsweg lösen.

Das iranische Atomprogramm

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