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Indien: Restaurierung des Mogul-Grabmals Chausath Khamba

26.04.2016 - Artikel

Im Stadtteil Nizamuddin Basti der indischen Hauptstadt New Delhi befindet sich das Mogul-Grabmal Chausath Khamba, das von 2011 bis 2014 restauriert wurde.

Im historischen Stadtteil Nizamuddin Basti der indischen Hauptstadt New Delhi befindet sich das Mogul-Grabmal Chausath Khamba, das von 2011 bis 2014 im Rahmen der „Urban Renewal“ Initiative des Aga-Khan Trust for Culture restauriert wurde. Das Projekt ist aus Mitteln des Kulturerhalt-Programms in Höhe von 150.000 Euro finanziert worden.

Steinmetze arbeiten an den Marmorblöcken einer Kuppel.
Steinmetze arbeiten an den Marmorblöcken einer Kuppel.© AKTC

In den eng gebauten und überfüllten Gassen der Nizamuddin Basti befindet sich der Komplex von Chausath Khamba, der 1623/1624 als Grabmal für Mirza Aziz Koka, dem Pflegebruder des großen Mogul Kaisers Akbar, errichtet wurde. Der Name reflektiert die Architektur des Grabmals – chaunsath (64) steht für die 64 Marmor Säulen (khamba) des Grabmals. Das Mausoleum ist weltweit einzigartig: es besteht gänzlich aus weißem Marmor, das flache Dach wird mit 25 Marmorkuppeln gestützt. Die Marmorblöcke der 25 Kuppeln sind miteinander verbunden und waren mit Eisendübeln in dem Ziegelgemäuer oberhalb der Kuppeln eingelassen worden. Das über die Jahrhunderte angesammelte Regenwasser hatte diese Eisendübel stark rosten lassen, so dass sie in allen Teilen des Mausoleums – in Kuppeln, Bögen, Fassaden und sogar den Säulen – aus dem Mauerwerk herausbrachen. Die gesamte Struktur des Mausoleums war bedroht.

Zeitintensive Reparatur der Kuppeln

Zur Konservierung dieser einzigartigen Architektur und Bauweise von Chausath Khambha, wurden alle Originalsteine in dem Mausoleum erhalten. Dazu musste jede einzelne der 25 Kuppeln abgetragen werden, um die beschädigten Eisendübel zu entfernen und Risse durch passgenaue Steine auffüllen zu können. Es dauerte 8 Monate, bis die Steinmetze mit traditioneller Handwerkskunst die erste Kuppel erfolgreich wiederhergestellt hatten – und somit die Vorlage zur Reparatur für den Rest des Mausoleums vorgegeben hatten. Die Reparatur der 25 Kuppeln dauerte schließlich fast vier Jahre. Dies entspricht über 25.000 Arbeitstagen der Steinmetze.

Die Restaurierung von Chausath Khamba leistete einen wichtigen und vielbeachteten Beitrag zur Bewahrung desreichen und vielfältigen kulturellen Erbes Indiens. Zudem wurde für die Bevölkerung des Stadtteiles ein äußerst attraktiver Ort geschaffen, der regelmäßig als Kulisse für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird und somit maßgeblich zur Steigerung der Lebensqualität beigetragen hat.

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