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Außenminister Wadephul reist nach Rom: Zusammenarbeit mit Italien, Austausch mit dem Heiligen Stuhl und Impulse für Europas Sicherheit

Außenminister Wadephul beim echsten Treffen des außenpolitischen Formats „Weimarer Dreieck Plus“ © Photothek
Außenminister Wadephul reist heute nach Rom, um beim „Weimarer Dreieck Plus“-Treffen mit europäischen Amtskollegen über die Stärkung der europäischen Sicherheit zu beraten. Außerdem auf dem Programm: ein Besuch beim Heiligen Stuhl und ein Antrittsgespräch in Italien.
Deutschland und Italien: strategische Partner in Europa
Deutschland und Italien verbindet ein enges bilaterales Verhältnis, das auf langjährigem Vertrauen und einer gemeinsamen Vision für Europa gründet. Beide Länder stehen für eine multilaterale, regelbasierte Weltordnung und kooperieren eng – sowohl bilateral als auch in der Europäischen Union und im transatlantischen Verbund. Außenminister Wadephul nutzt seinen Antrittsbesuch in Rom, um die Beziehungen zu Italien weiter zu vertiefen – in bilateralen Fragen ebenso wie bei den großen strategischen Herausforderungen für Europa.
Im Mittelpunkt des Gesprächs mit seinem italienischen Amtskollegen Antonio Tajani stehen die geopolitischen Krisen und Herausforderungen unserer Zeit: der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, das transatlantische Verhältnis, die angespannte Lage im Nahen Osten und die globale Migrationsdynamik. Auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit ist zentral für beide Länder: Deutschland und Italien sind als wichtige Industrienationen über Lieferketten, Investitionen und technologische Kooperationen eng miteinander verflochten. Besonders in der Wasserstofftechnologie wollen Deutschland und Italien künftig noch enger zusammenarbeiten.
Zur weiteren Vertiefung der Beziehungen laufen bereits die Vorbereitungen für gemeinsame Regierungskonsultationen im kommenden Jahr. Ziel ist es, den 2023 unterzeichneten gemeinsamen Aktionsplan zu erneuern und die Zusammenarbeit in zentralen Zukunftsfeldern wie Energie, Digitalisierung, Forschung und zivilgesellschaftlichem Zusammenhalt substanziell auszubauen.
Dialog mit dem Heiligen Stuhl: Verantwortung für Menschenwürde und Frieden
Ein weiterer zentraler Programmpunkt ist der Austausch mit dem Heiligen Stuhl – nur wenige Wochen nach der Wahl von Papst Leo XIV. Im Vatikan trifft Außenminister Wadephul auf Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie Erzbischof Paul Richard Gallagher, den „Regierungschef“ und den „Außenminister“ des Heiligen Stuhls.
Im Mittelpunkt des Austauschs werden drängende globale Themen stehen: die humanitären Folgen des Kriegs in der Ukraine, der Nahostkonflikt, weltweite Fluchtbewegungen sowie die Rolle von Religion in internationalen Krisenkontexten. Religion ist in vielen Gesellschaften ein prägender Faktor – politisch, sozial und kulturell. Kirchliche Institutionen sind oft wichtige Partner in humanitären Fragen. Der kontinuierliche Austausch mit dem Heiligen Stuhl ist daher ein fester und wichtiger Bestandteil deutscher Außenpolitik. Gemeinsam setzen sich Deutschland und der Heilige Stuhl für Frieden, Menschenrechte einschließlich Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog ein.
Ein besonderer Moment der Reise ist der Besuch des traditionsreichen deutschen Friedhofs „Campo Santo Teutonico“, der direkt an der Petersbasilika liegt. Er steht sinnbildlich für die jahrhundertealten spirituellen und kulturellen Verbindungen zwischen Deutschland und dem Heiligen Stuhl.
„Weimarer Dreieck Plus“: gemeinsame Verantwortung für Europas Sicherheit
Im Rahmen seines Aufenthalts in Rom nimmt Außenminister Wadephul am sechsten Treffen des außenpolitischen Formats „Weimarer Dreieck Plus“ teil. Die Gesprächsrunde – bestehend aus Deutschland, Frankreich, Polen, Italien, Spanien, dem Vereinigten Königreich sowie der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas – wurde im November 2024 ins Leben gerufen, um sicherheits- und verteidigungspolitische Fragen in einem erweiterten europäischen Kreis enger abzustimmen. Auch der ukrainische Außenminister ist erneut Teil der Gespräche. Erstmals nimmt zudem NATO-Generalsekretär Mark Rutte teil.
Im Zentrum der Beratungen steht die langfristige Unterstützung der Ukraine. Der russische Angriffskrieg geht mit unverminderter Härte weiter: Für Europa ist deshalb klar, dass wir auch weiter fest an der Seite Kyjiws stehen werden. Die Außenminister bekräftigen heute in Rom das gemeinsame Ziel: eine souveräne, demokratische und widerstandsfähige Ukraine als Teil eines stabilen euro-atlantischen Sicherheitsraums.
Gleichzeitig geht es um Europas sicherheitspolitische Rolle im transatlantischen Gefüge. Der Druck wächst, strategische Eigenständigkeit und Handlungsfähigkeit auszubauen – etwa durch vernetzte Verteidigungsstrukturen, gemeinsame industrielle Kapazitäten und politische Geschlossenheit. Das „Weimarer Dreieck Plus“-Format bietet hierfür einen entscheidenden Rahmen: für klare Abstimmung, gemeinsames Handeln und ein starkes Europa in einer unruhigen Welt.