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Die Erweiterung der Europäischen Union: Etappen und Perspektiven

Demonstration für Europa

Demonstration für Europa, © dpa

25.10.2022 - Artikel

Die Vergrößerung der Europäischen Union von ursprünglich sechs auf heute 27 Staaten - ein Erfolgsmodell mit weiterhin großem Zuspruch.

Seit dem Schuman-Plan zur Gründung einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl im Jahr 1950 haben die Europäischen Gemeinschaften und in ihrer Folge die Europäische Union über mehr als fünfzig Jahre Frieden, Wohlstand und Stabilität unter ihren Mitgliedstaaten garantiert.

Aus den sechs Gründungsmitgliedern Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden mit insgesamt 200 Millionen Einwohnern ist heute ein Staatenverbund von 27 Mitgliedsstaaten mit einer Bevölkerung von knapp 450 Millionen Menschen geworden. Die Europäische Union ist heute mit dem EU-Binnenmarkt der größte Wirtschaftsraum der Welt und eine Wertegemeinschaft, deren Mitglieder sich zu Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Menschenrechten bekennen und einen Großteil ihrer Politik gemeinschaftlich gestalten.

Die Erweiterungsrunden

Es hat bisher sieben Erweiterungsrunden gegeben:

  • 01.01.1973: Beitritte von Dänemark, Irland und Großbritannien (Austritt am 31.01.2020)
  • 01.01.1981: Beitritt von Griechenland
  • 01.01.1986: Beitritte von Portugal und Spanien
  • 01.01.1995: Beitritte von Österreich, Schweden und Finnland
  • 01.05.2004: Beitritte von Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowenien, Slowakei, Tschechische Republik, Ungarn, Zypern
  • 01.01.2007: Beitritte von Bulgarien und Rumänien
  • 01.07.2013: Beitritt von Kroatien

Perspektiven der Erweiterung

Die EU führt derzeit Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (seit 2005), Montenegro (seit 2012), Serbien (seit 2014), Albanien und Nordmazedonien (beide 2022). Moldau und die Ukraine sind Beitrittskandidaten. Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Georgien verfügen über den Status potenzieller Beitrittskandidaten.

Die EU-Erweiterungspolitik ist – ungeachtet des Ein- und Austritts Großbritanniens – ein starkes außenpolitisches Instrument der EU, das die Transformation zahlreicher europäischer Staaten entscheidend mitgestaltet hat. Die Aussicht auf eine Mitgliedschaft in der EU hat sich als wichtiger Anreiz für Reformprozesse in den Kandidatenländern erwiesen. Dank des Erweiterungsprozesses ist es gelungen, die politische und wirtschaftliche Stabilität Europas zu stärken sowie Freiheit, Demokratie, Rechtstaatlichkeit und den Schutz der Menschenrechte zu fördern. Die Vergrößerung des Binnenmarktes hat zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wohlstandes der EU beigetragen. Durch die Erweiterung auf derzeit 27 Mitgliedstaaten hat die EU weltweit an Gewicht gewonnen und ist als “global player” heute besser in der Lage, auf globale Herausforderungen wie z.B. Klimawandel, Umweltschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Regulierung der Finanzmärkte zu reagieren.

Mehr zum Thema auf den Seiten der Kommission (Englisch)

Weitere Informationen

Die jüngsten Stellungnahmen der EU-Kommission zum Thema Erweiterung, aktuelle Monitoringberichte sowie Zusammenfassungen davon sind hier abrufbar; Neuerscheinungen stehen zumeist erst in englischer oder französischer Sprache zur Verfügung, die jeweiligen Übersetzungen werden zeitversetzt ins Netz gestellt.

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