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Europe United: Deutschland und Spanien – enge Partner für ein soziales Europa

Außenminister Heiko Maas nimmt teil an einem Gesprächskreis mit Auszubildenden und Unternehmern im Rahmen seines Besuches an der Deutsch-Spanischen Berufsschule (FEDA) in Madrid

Außenminister Heiko Maas nimmt teil an einem Gesprächskreis mit Auszubildenden und Unternehmern im Rahmen seines Besuches an der Deutsch-Spanischen Berufsschule (FEDA) in Madrid, © Florian Gaertner/photothek.net

05.09.2019 - Artikel

Bei der dualen Berufsausbildung arbeiten Deutschland und Spanien besonders erfolgreich zusammen. Diese Kooperation ist nur ein Beispiel für eine immer stärker werdende Partnerschaft.

Deutschland wird sich während seiner EU-Ratspräsidentschaft ab Juli 2020 verstärkt für ein soziales Europa einsetzen. Eine große Herausforderung ist für die Europäische Union dabei die Jugendarbeitslosigkeit. Gemeinsam mit seinen Partnerländern will Deutschland deshalb Perspektiven für junge Menschen verbessern und somit dazu beitragen, die Beschäftigung und den Wohlstand zu erhöhen. Dabei sind das gegenseitige Lernen und der Erfahrungsaustausch zwischen den europäischen Partnerländern besonders wichtig.

Duale Berufsbildung ist ein Erfolgsmodell

Bei der Berufsbildung pflegen Deutschland und Spanien eine besonders erfolgreiche Zusammenarbeit. In Spanien hat das deutsche duale Ausbildungssystem starke Beachtung gefunden. „Die duale Berufsausbildung ist das deutsche Gegengift gegen die Arbeitslosigkeit“, titelte eine spanische Zeitung im Frühjahr 2018. So hat sich beispielsweise die Regionalregierung von Madrid als Ziel gesetzt, die duale Berufsausbildung in Madrid vor allem in Wachstumssektoren (wie zum Beispiel digitale Berufe) zu fördern und Jugendlichen gemäß den Anforderungen des Arbeitsmarkts auszubilden.

Dass dieses System in Spanien auf so viel Interesse stößt, liegt auch an der Deutschen Berufsschule FEDA Madrid, eine von weltweit rund 140 Deutschen Auslandsschulen. Seit über 40 Jahren bietet sie duale Ausbildungsgänge an. Zusammen mit der Auslandshandelskammer und über 50 Mitgliedsunternehmen bildet die FEDA in Madrid unter anderem Industriekaufleute und Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung aus. Die Schule wurde mehrfach ausgezeichnet und expandiert auch in andere Regionen Spaniens, wie z.B. nach Valencia und Sevilla. Sie stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Unternehmen denn: Künftige Fachkräfte werden bereits in frühen Jahren durch gute Ausbildung gewonnen, die Bindung an das Unternehmen ist schon früh sehr eng. Alfonso Rojas, ein Absolvent des ersten Ausbildungsjahres der FEDA Madrid auf Teneriffa, sagte: „Wir haben alle profitiert, wir waren mutig und haben sogar die allgemeine Furcht überwunden, die einen beschleicht, wenn man Deutsch lernen soll.“ Heiko Maas diskutierte bei seinem Besuch im November 2018 mit Auszubildenden an der FEDA und lobte die wichtige Rolle der praxisnahen Berufsbildung bei der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit.

Außenminister Heiko Maas trifft sich mit Josep Borrell, Außenminister von Spanien, zum Gespräch in Madrid
Außenminister Heiko Maas trifft sich mit Josep Borrell, Außenminister von Spanien, zum Gespräch in Madrid© Florian Gaertner/photothek.net

Mit Spanien europäische Lösungen suchen

„Europa braucht mehr Spanien“, das war die Ansage von Außenminister Heiko Maas bei seinem Besuch in Madrid. Gerade nach einem möglichen Brexit ist das Engagement des europafreundlichen Spaniens nötiger denn je. Auf Spanien kommt größere Verantwortung zu, Europa mitzugestalten. Die pro-europäischen Regierungen müssen sich enger zusammenschließen, in Spanien ist die Zustimmungsrate zur EU mit 78% sehr hoch. Bei seiner Rede während der Botschafterkonferenz nannte Außenminister Maas Spanien ein Land, mit dem man noch stärker zusammenarbeiten wolle, um Europas Mitte zusammenzuhalten. Auch deshalb nahm sich Heiko Maas bei seinem Besuch mit seinem spanischen Amtskollegen Borrell vor, den deutsch-spanischen Dialog noch systematischer anzugehen und auszuweiten. Beide Minister haben auch eine engere Abstimmung in der Außen- und Europapolitik vereinbart. Auch beim Thema Migration ist man so intensiv wie nie zuvor im Gespräch: Beim regelmäßigen Migrationsdialog tauschen sich Deutschland und Spanien unter anderem zum Engagement in Herkunfts- und Transitländern in Nord- und Westafrika aus. Für europäische Lösungen, auch im Feld der Migration, ist Spanien unabdingbar.


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