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Konstruktive Rolle in der Region: Gabriel trifft omanischen Außenminister

Minister Gabriel mit seinem

Minister Gabriel mit seinem, © AA

27.10.2017 - Artikel

Die Lage im Nahen und Mittleren Osten ist derzeit an vielen Orten schwierig: die Konfrontationen im Irak, das Ringen um den Erhalt des Nuklearabkommens mit Iran, der dramatische Konflikt in Jemen. Oman nimmt am Persischen Golf eine vermittelnde Rolle ein. Außenminister Sigmar Gabriel traf am Dienstagabend (17.10.) seinen Amtskollegen aus Maskat, um mit ihm zu beraten, wie die Spannungen beigelegt werden können.

Gute Beziehungen seit 45 Jahren

Der dienstälteste Außenminister in Mittelost sei ein guter Ratgeber, wenn man in die Region am Golf schaue, äußert sich Gabriel vor seinem Treffen mit Yousuf bin Alawi bin Abdullah anerkennend. „Ausgleichend und konstruktiv“ – Oman spiele in der derzeit so schwierige Lage im Nahen und Mittleren Osten eine wichtige Rolle. Die guten bilateralen Beziehungen zu dem Golfstaat haben zudem Tradition: Seit ihrer Aufnahme vor 45 Jahren arbeiten Deutschland und Oman freundschaftlich zusammen. Außenpolitisch verbinden die beiden Länder gemeinsame Werte: „Wir sind geleitet von Prinzipien der Gleichheit, des gegenseitigen Respekts, des Dialogs, vor allen Dingen aber der friedlichen Beilegung von Konflikten und wir verfolgen beide den Respekt des Völkerrechts. Wir haben gemeinsame Ziele bei der Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus“, so Gabriel.

Wichtiger Ratgeber in aktuellen Krisen

Die humanitäre Katastrophe in Jemen bewegt die beiden Außenminister derzeit besonders. Hilfsorganisationen zählen mittlerweile hunderttausende Verdachtsfälle auf Cholera. Die Lage wird zunehmend dramatisch. Deutschland stellt in diesem Jahr 125 Mio. Euro für die humanitäre Hilfe bereit. Das Schicksal der Menschen lasse sich jedoch nur verbessern, wenn es ein Ende der Kampfhandlungen gebe, davon ist Gabriel überzeugt. „Und deshalb rufen wir alle Seiten auf, eine belastbare Waffenruhe herzustellen und Zugang für humanitäre Hilfe für die Not der Menschen, um sie zu lindern, zu gewähren.“ Darüber hinaus brauche es jedoch eine politische Lösung, am besten durch Verhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen. Oman könnte dabei eine wichtige Rolle als Ratgeber spielen, so der deutsche Außenminister.


Gemeinsame Herausforderung


Auch an anderen Konfliktherden ist der Rat Omans gefragt. Die immer noch nicht beendete Krise um Katar, das Bemühen um den Erhalt des Atomabkommens mit Iran und nicht zuletzt immer schwierig werdende Entwicklung im Irak. Im Gespräch mit bin Alawi wurde vor allen Dingen die Lage rund um Kirkuk offen angesprochen. Außenminister Gabriel zeigte sich mit Blick auf die dortigen militärischen Auseinandersetzungen besorgt: „Eine Eskalation dort schwächt alle Seiten und vor allen Dingen droht sie, den Irak wieder nachhaltig zu destabilisieren. Wir rufen nachdrücklich zur Besonnenheit und zu direkten Gesprächen auf. Alle Seiten sind in der Verantwortung, dazu beizutragen, dass der Weg zurück zu einem vernünftigen Dialog eröffnet wird und dass weiterhin der gemeinsame Kampf gegen Islamischen Staat oberste Priorität hat.“


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