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“This is Nigeria!” - Staatsministerin Müntefering auf erster Afrikareise

25.05.2018 - Artikel

Am Sonntag, den 20. Mai 2018, reiste Staatsministerin Müntefering zu einem rund zweitägigen Arbeitsbesuch nach Nigeria. Es ist ihre erste Afrikareise in ihrer neuen Funktion als für Afrika zuständige Staatsministerin im Auswärtigen Amt.

Staatsministerin Müntefering hat in Nigeria ihre Amtskollegin im nigerianischen Außenministerium, Khadija Bukar Abba, getroffen und die breite Agenda der deutsch-nigerianischen Beziehungen erörtert. Schwerpunktthemen waren unter anderem: die Lage in Nigeria im Vorfeld der für 2019 geplanten Wahlen, die Rolle der Frauen, Menschenrechte, Migrationsfragen, organisierte Kriminalität sowie die deutsche Unterstützung für den Einsatz Nigerias gegen Boko Haram und für die Stabilisierung der Tschadseeregion.

Darüber hinaus hat Staatsministerin Müntefering in Nigeria politische Gespräche geführt zu den aktuellen sicherheitspolitischen Krisen in Afrika mit Jean-Claude Brou, dem neuen Präsidenten der westafrikanischen ECOWAS-Kommission, und der ECOWAS Vizepräsidentin Kuroma.

Weitere Schwerpunkte der Reise von Staatsministerin Müntefering bilden der Austausch mit nigerianischen Frauen und der Zivilgesellschaft zu aktuellen politischen Fragen; ferner Treffen mit Kultur- und Filmschaffenden in „Nollywood“, der Kreativwirtschaft sowie mit start-ups im „Yabacon Valley“.

Die westafrikanische Gestaltungsmacht Nigeria spielt eine wichtige Rolle in Afrika: politisch, sicherheitspolitisch beim grenzüberschreitenden Kampf gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität, wirtschaftlich und kulturell. Staatsministerin Müntefering knüpft mit ihrer Nigeriareise an den Afrikabesuch von Bundesaußenminister Maas Anfang Mai zur Afrikanischen Union und nach Tansania an. Beide Besuche unterstreichen die zentrale Bedeutung Afrikas für die deutsche Außenpolitik.

Staatsministerin Müntefering sagt zu Ihrer ersten Afrikareise nach Nigeria 21. und 22. Mai 2018:

Es stimmt, was man mir geraten hat: Vor der ersten Reise erst einmal alles zu vergessen, was man über Afrika zu wissen meint. Nigeria präsentiert sich als Land der Chancen und Potentiale. Gleichzeitig gibt es Risiken und Unwägbarkeiten in dem größten afrikanischen Land mit seinen rund 190 Millionen Einwohnern, davon allein rund 12 Millionen in der Metropole Lagos, in der die Aufbruchstimmung einer jungen, selbstbewussten Generation Nigerianerinnen und Nigerianer spürbar ist und die in einer quirligen start-up-Landschaft und boomenden Kreativwirtschaft in „Nollywood“ zum Ausdruck kommt. Künstlerinnen und Künstler und eine aktive Zivilgesellschaft mit starken engagierten Frauen zeichnen Nigeria als ein Land der Chancen und der kulturellen Vielfalt aus, das sich aber auch seiner Herausforderungen bewusst ist. Der Terrorismus durch Boko Haram ist weiterhin eine Gefahr, insbesondere im Norden des Landes, wo die fanatischen Kämpfer junge Mädchen entführen, ihnen Schulbildung verweigern und ganze Landstriche terrorisieren. Es gibt Armut auf dem Land und in der Stadt, und es gibt Hauptstraßen, die sich in der Regenzeit in Flüsse verwandeln und den Verkehr nahezu zum Erliegen bringen. Im Gespräch mit unseren nigerianischen Partnern habe ich dazu ermutigt, bei der Bekämpfung von Menschenhandel und grenzüberschreitender Kriminalität, unter Beachtung der Menschenrechte voranzugehen, und ihnen die fortgesetzte Unterstützung Deutschlands und der Europäischen zugesagt. Zum Zeitpunkt meines Nigeria-Besuchs konnte ich auch den bereits beginnenden Wahlkampf beobachten. Deutschland, Europa und Afrika werden auf das größte Land schauen, wenn es im Februar 2019 an die Wahlurnen geht.



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