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Kongo: Zwischen Krise und Hoffnung

Außenminister Heiko Maas besucht das Panzi-Krankenhaus von Nobelpreisträger Denis Mukwege in Bukavu.

Außenminister Heiko Maas besucht das Panzi-Krankenhaus von Nobelpreisträger Denis Mukwege in Bukavu., © Xander Heinl/photothek.net

05.09.2019 - Artikel

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo schwelt seit Jahrzehnten einer der schwersten Konflikte der Neuzeit. Nach einem Besuch in Goma reist Maas weiter in die Hauptstadt Kinshasa.

Ein Land steht vor Herausforderungen

Seit Jahrzehnten ist der Ostteil des Landes von Krieg überzogen und damit zur schlimmsten humanitären Katastrophe seit dem zweiten Weltkrieg geworden. Dutzende bewaffnete Gruppen, teils mit Verbindungen in die Nachbarländer Ruanda, Uganda oder Burundi, sind dort aktiv. Sie begehen brutale Übergriffe auf die Zivilbevölkerung und verursachen humanitäre Notlagen und Vertreibung.

Im Ostkongo ist die größte UN-Friedensmission aller Zeiten stationiert. Sie konnte in den letzten Jahren ein Mindestmaß an Stabilität sichern. Außenminister Maas besucht auf seiner Reise das Hauptquartier der Mission und spricht über das deutsche Stabilisierungsengagement.

Zu allem Überfluss hat die Region seit 2018 mit dem bisher größten Ausbruch der Seuche Ebola zu kämpfen. Fast 3000 Menschen haben sich bereits mit dem Virus infiziert. Deutschland engagiert sich bei der Verteilung von Nahrungsmitteln und Gesundheitsvorsorge.

Außenminister Heiko Maas und seine Delegation treffen Denis Mukwege und die Belegschaft des Panzi-Krankenhauses.
Außenminister Heiko Maas und seine Delegation treffen Denis Mukwege und die Belegschaft des Panzi-Krankenhauses.© Xander Heinl/photothek.net

Unterstützung für den Mukwege-Fonds

Schutz vor sexualisierter Gewalt in bewaffneten Konflikten ist ein zentrales Thema für die deutsche Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat. Die von Deutschland eingebrachte Resolution zu sexualisierter Gewalt hat der UN-Sicherheitsrat im April angenommen. Im Konflikt im Ostkongo wird sexualisierte Gewalt bewusst als Waffe eingesetzt. Frauen sind daher besonders häufig Opfer barbarischer Gewaltakte.

Der Gynäkologe Denis Mukwege hat das Panzi-Krankenhaus gegründet, um misshandelte Frauen zu versorgen und ihnen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Für sein Engagement wurde Mukwege 2018 außerdem der Friedensnobelpreis verliehen. Ein belgischer Dokumentarfilm bezeichnete ihn als „Mann, der Frauen repariert“.

Außenminister Maas hat das Panzi-Krankenhaus besucht und Mukwege Unterstützung im Kampf gegen sexualisierte Gewalt zugesagt:

„Die Arbeit von Denis Mukwege beeindruckt mich sehr. Wir wollen diejenigen unterstützen, die etwas tun gegen sexualisierte Gewalt. Daher wird Deutschland den Mukwege-Fonds mit 400.000 Euro unterstützen.“

Hoffnung auf demokratischen Übergang

Im Dezember 2018 fanden im Kongo die von der Bevölkerung lang ersehnten Wahlen statt, die zwei Jahre lang verschoben worden sind. Anfang des Jahres wurde der Oppositionelle Félix Tshisekedi als Präsident vereidigt. Nach seinem Besuch in Goma wird sich Außenminister Maas in Kinshasa mit Vertreterinnen und Vertretern der neuen Regierung und dem Leiter der Bischofskonferenz austauschen.

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