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Außenminister Gabriel zu 500 Jahren Reformation

30.10.2017 - Pressemitteilung

Aus Anlass des morgigen Feiertags zum 500. Jahrestag der Reformation sagte Außenminister Sigmar Gabriel heute (30.10.):

Die Reformation und ihre Folgen haben die Welt verändert und unsere Gesellschaften weit über Deutschland und Europa hinaus in die Moderne geführt. Unser heutiges humanistisches, aufgeklärtes Weltbild verdanken wir auch den Reformatoren und ihrem Wirken.

Die mit der Reformation verbundenen Werte wie Frieden, Freiheit und Verantwortung stehen angesichts einer konfliktgeplagten, nach Orientierung suchenden Welt, in der Autoritarismus und Renationalisierungstendenzen zunehmen, unter Druck. Wenn wir morgen auf 500 Jahre Reformation zurückblicken, dann tun wir dies in dem Wissen, dass unser Land außenpolitisch mehr denn je gefordert ist, für diese Werte einzustehen.

Die Antwort auf diese Herausforderungen kann nicht darin bestehen, sich im nationalen Schneckenhaus einzurichten. Stattdessen müssen wir im Sinne von Luthers Aufruf des „Mischt Euch ein!“ beharrlich für Ausgleich und Frieden weltweit arbeiten und das Gespräch auch mit denjenigen suchen, die unsere Werte nicht teilen. Dabei wollen wir auch das friedenstiftende Potential der Religionen außenpolitisch stärker nutzen als bisher, um zu Ausgleich und Gerechtigkeit in Gesellschaften weltweit beizutragen.

Hintergrundinformationen:

Das Auswärtige Amt hat das Reformationsjubiläum mit einer Vielzahl von Aktivitäten weltweit, von Europa bis nach Asien, gewürdigt, u.a. mit zwei großen Ausstellungen in den USA. „Here I stand…“ zeigte in New York, Atlanta und Minneapolis unter Federführung des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle Gemälde und Exponate zum Leben und Wirken Luthers sowie zur Reformation, „Renaissance and Reformation: German Art in the Age of Dürer and Cranach“, ein Gemeinschaftsprojekt der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München, gab im LACMA in Los Angeles einen neuen Blick auf die Reformation und ihre Zeit.

Mit seiner Initiative „Friedensverantwortung der Religionen“ führt das Auswärtige Amt zudem einen engen und organisierten Austausch mit Repräsentanten von Religionsgemeinschaften aus einer Vielzahl von Ländern und Regionen durch. Ziel ist es, das gesellschaftliche Friedenspotential der verschiedenen Religionen in ihren Regionen zu diskutieren und stärker mit der deutschen Außenpolitik zu verzahnen.

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