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„Auch große Länder brauchen Partner in der Welt“
Außenminister Steinmeier zur Amtseinführung von Donald Trump. Erschienen in der Bild am Sonntag (22.01.2017):
Wie immer bei Machtwechseln gibt es Ungewissheiten, Zweifel und Fragezeichen über den Kurs der neuen Führung. Aber in diesen Zeiten einer neuen globalen Unordnung geht es um mehr, heute steht besonders viel auf dem Spiel: Mit der Wahl Donald Trumps ist die alte Welt des 20. Jahrhundert endgültig vorüber. Wir leben zwischen den Welten, die Nachkriegsordnung und auch das Vierteljahrhundert nach dem Fall der Mauer sind Geschichte. Welche Ordnungsvorstellungen sich im 21. Jahrhundert durchsetzen werden, wie die Welt von morgen aussehen wird, ist nicht ausgemacht, ist völlig offen.
Nicht nur Donald Trump ist jetzt im Amt, auch sein Team wird jetzt schnell die Regierungsgeschäfte übernehmen. Wir werden das Gespräch suchen und der neuen Administration unsere Haltung, unsere Werte und Interessen erläutern. Wir wollen unsere Vorstellungen und unsere Erwartungen an eine neu zu festigende Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Europa und den USA ganz deutlich machen. Freier Handel, Austausch und eine offene Welt, Zusammenstehen gegen Extremismus und Terrorismus, eine enge und vertrauensvolle transatlantische Zusammenarbeit auf der Grundlage gemeinsamer Werte gehören ganz nach oben auf unserer Agenda.
Ich weiß, wir müssen uns auf unruhige Zeiten, auf manche Unberechenbarkeit und neue Ungewissheiten einstellen. Aber ich setze darauf, dass wir in Washington aufmerksame Zuhörer finden, die wissen, dass auch große Länder Partner brauchen in dieser Welt, und die bereit sind, ihren Weg gemeinsam mit guten Freunden und bewährten Bündnispartnern zu gehen.