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Außenminister Steinmeier zum Tod von Shimon Peres
Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte aus Anlass des Ablebens von Shimon Peres in Berlin in der Nacht zum 28. September:
Ich habe mit großer Traurigkeit vom Tod von Shimon Peres erfahren.
Die Welt hat einen großen Staatsmann, Israel einen seiner Gründungsväter und Deutschland einen hoch geschätzten Freund und Partner verloren. Seine Verdienste um Israel, das Land der Überlebenden, das er mit aufgebaut und über lange Jahrzehnte mit Wort und Tat geprägt hat, lassen sich kaum ermessen.
Shimon Peres hat sich im festen Willen, Vergangenheit und Zukunft zu verbinden, für die einzigartige Freundschaft zwischen Israel und Deutschland eingesetzt. 1986 besuchte er als erster israelischer Premierminister das damals geteilte Berlin. 2010 sagte er vor dem Deutschen Bundestag: „Die Brücke über dem Abgrund wurde mit schmerzenden Händen und Schultern, die dem Gewicht der Erinnerung kaum standhielten, aufgebaut, und sie steht auf starken, moralischen Grundfesten“.
Wir verneigen uns in großer Dankbarkeit dafür, dass das gelungen ist, und tiefem Respekt vor seinem Lebenswerk.
Aus der tiefen Überzeugung, dass es möglich ist, den Lauf der Geschichte zu verändern, stand Shimon Peres dafür ein, Konfrontation und Feindseligkeit zu überwinden. Er legte den Grundstein für einen israelisch-palästinensischen Ausgleich und eine friedliche und gemeinsame Zukunft für Israel und seine Nachbarn – und blieb diesem Ziel bis zuletzt treu.
Er bedauere, dass seine Träume zu klein waren, hat Shimon Peres in diesem Jahr gesagt, und dabei sei er ein ziemlicher Träumer gewesen.
Wir trauern um eine mutige und weise Stimme, die steter Ansporn war. Er wird uns fehlen.