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'Indian Ocean Conference' im Auswärtigen Amt setzt neue außenpolitische Akzente

09.06.2015 - Pressemitteilung

Anlässlich der „Indian Ocean Conference“, die heute (09.06.) im Auswärtigen Amt stattfindet, erklärte Außenminister Steinmeier:

Mit der „Indian Ocean Conference“ wollen wir neue außenpolitische Akzente in einer für uns wichtigen Weltregion setzen. Seit Jahrhunderten ist der Indische Ozean ein bedeutender Raum für Handel, Wirtschaft, Politik und Kultur. Inzwischen lebt hier ein Drittel der Weltbevölkerung und es werden neunzig Prozent des Welthandels hier abgewickelt.

Chancen und Gefahren liegen eng beieinander, sei es bei der nachhaltigen wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der Anrainerstaaten oder bei der maritimen Sicherheit und dem Klimawandel.

Bei all diesen Themen kommen wir um eines nicht herum: Zusammenarbeit. Sie ist das Schlüsselwort, das unser Verhältnis zu den Staaten der Region und die Beziehungen dieser Staaten untereinander prägen sollte.

Um diese Kooperation zu fördern, bringen wir Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen - ganz im Sinne vorausschauender Außenpolitik.

Der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Ministerpräsident a.D. Kurt Beck, wies auf die Aktualität der Herausforderungen maritimer Sicherheit im Indischen Ozean hin:

Die dramatischen Bilder und tragischen Schicksale von immer neuen überfüllten Flüchtlingsbooten, im Indischen Ozean genauso wie im heimischen Mittelmeer, mahnen uns dabei nachdrücklich, maritime Sicherheit nicht nur im engen Verständnis zu denken, sondern die Dimension von menschlicher Sicherheit, von den Ursachen der Unsicherheit, die Menschen dazu veranlassen, unvorstellbare Strapazen und Risiken auf sich zu nehmen, mitzudenken.

Der Beitrag der Friedrich-Ebert-Stiftung zur „Indian Ocean Conference“ erfolgt insbesondere durch die Stärkung afrikanischer Stimmen zur maritimen Sicherheit. Über mehrere Jahre haben afrikanische Experten gemeinsam mit der FES das Projekt „Afrikanische Perspektiven maritimer Sicherheit“ durchgeführt. Dabei wurden in Afrika regionale Fachkonferenzen abgehalten und Politikempfehlungen entwickelt. Einige Vertreterinnen und Vertreter unseres Partnernetzwerkes sind auf der ‚Indian Ocean Conference‘ anwesend, u.a. der bekannte mosambikanische Autor und Akademiker Prof. Joao Paulo Coelho, sowie die Außenministerin der Republik Madagaskar, Beatrice Atallah.

Obwohl durch internationales Engagement Fortschritte erzielt wurden, bleiben Piraterie, Drogenschmuggel und illegale Fischerei erhebliche Herausforderungen in der gesamten Region des Indischen Ozeans. Neben militärischen Ansätzen müssen daher entwicklungspolitische und politische Lösungsansätze verfolgt werden.

Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, ergänzte:

Die Herausforderungen für die Region des Indischen Ozeans sind enorm – und sie können nur gemeinsam bewältigt werden. Die ‚Indian Ocean Conference‘ bringt Vertreter aus der Region wie Indien, Mozambique, Jemen und Australien zusammen und ermöglicht ihnen einen direkten und persönlichen Austausch. Darin sehen wir eine Riesenchance für mehr Vertrauen und Verständnis in der Region.

Hintergrund:

Im Rahmen der internationalen Konferenz „The Indian Ocean – A Maritime Region on the Rise“, die das Auswärtige Amt in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung organisiert, treffen sich heute rund 40 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus der Region des Indischen Ozeans, USA und Europa, um in unterschiedlichen Panels und Expertenrunden über Themen wie maritime Sicherheit und neue Handelswege zu diskutieren. Die Konferenz soll dazu dienen, den Blick für die wachsende Bedeutung des Indischen Ozeans zu schärfen und neue Formen außen- und wirtschaftspolitischer Zusammenarbeit auszuloten.

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