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Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey zum UNESCO Welterbe ernannt

21.06.2014 - Pressemitteilung

Das Welterbekomitee der UNESCO hat heute (21.06.) auf seiner 38. Sitzung in Doha/Katar entschieden, der ehemaligen Benediktinerabtei Kloster Corvey im Weserbergland den Status als UNESCO Weltkulturerbe zu verleihen.

Das Kloster Corvey, dessen Gründung auf das Jahr 822 zurückgeht, gehörte zu den einflussreichsten Klöstern des Frankenreiches. Eine aus der Erbauungszeit stammende Inschriftentafel bezeichnet den archäologisch nachgewiesenen Klosterbezirk als Civitas Corvey. Ideale Vorstellungen von einem Stützpunkt für das Reisekönigtum und ein Großkloster der Karolingerzeit, wie sie mit dem Klosterplan von St. Gallen überliefert sind, konnten an der Weser umgesetzt werden.

Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, begrüßte die Entscheidung:

Ich freue mich, dass das Welterkomitee der UNESCO dem Antrag der Bundesrepublik Deutschland zugestimmt hat. Das Westwerk und die Civitas haben den Welterbetitel verdient. Es sind einzigartige Zeugnisse der Karolingischen Renaissance.

In Corvey steht das einzige erhaltene Westwerk. Dieser Bautyp wurde in der Zeit Karls des Großen völlig neu entwickelt. Dies ist außergewöhnlich, denn fast alle anderen Bautypen der vorromanischen und romanischen Architektur haben ihre Vorläufer in der Spätantike. Das Dekorationssystem des Westwerks mit den Resten eines Meerwesenzyklus, zu dem auch eine Szene aus der Odyssee gehört, belegt zudem, dass in karolingischer Zeit in sakralen Räumen auf profane Bildprogramme der Antike zurückgegriffen wurde. Auch die Sinopien und Fragmente der Stuckfiguren sind herausragende Zeugnisse karolingischer Baukunst.

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