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Außenminister Steinmeier anlässlich der Regierungskonsultationen mit Italien: Aufarbeitung der gemeinsamen Weltkriegsvergangenheit fortsetzen

17.03.2014 - Pressemitteilung

Außenminister Steinmeier und seine italienische Amtskollegin Federica Mogherini fliegen heute Nachmittag (17.03.) gemeinsam von den Beratungen des EU-Außenministerrates von Brüssel nach Berlin, um an den Deutsch-Italienischen Regierungskonsultationen teilzunehmen.

Im bilateralen Gespräch zwischen Herrn Steinmeier und Frau Mogherini anlässlich der Regierungskonsultationen wird die Umsetzung der Ergebnisse der Deutsch-Italienischen Historikerkommission ein wichtiges Thema sein. Hierzu erklärt Außenminister Steinmeier:

Die Aufarbeitung der gemeinsamen Weltkriegsvergangenheit, dieses schwierigsten Kapitels der langen Geschichte Deutschlands und Italiens, ist uns ein wichtiges gemeinsames Anliegen. Die Einsetzung der Deutsch-Italienischen Historikerkommission durch beide Regierungen war ein bedeutender erster Schritt. In den kommenden Jahren wollen wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit auch bei der Umsetzung zentraler Empfehlungen, die die Kommission vorgelegt hat, fortsetzen. Wir bekräftigen unser Ziel, die Grundlagen für eine gemeinsame Erinnerungskultur Deutschlands und Italiens zu schaffen. Wir festigen die Partnerschaft unserer beider Länder mit dem Willen, gemeinsam den Blick auch auf schwierige Zeiten zu werfen.

Hintergrund

Die von Bundesminister Steinmeier und seinem damaligen italienischen Amtskollegen Frattini 2008 eingesetzte Deutsch-Italienische Historikerkommission zur „gemeinsamen Aufarbeitung der deutsch-italienischen Kriegsvergangenheit, insbesondere hinsichtlich der ehemaligen italienischen Militärinternierten, als Beitrag zur Schaffung einer gemeinsamen Erinnerungskultur“ hat im Dezember 2012 ihren Abschlussbericht vorgelegt.

Der Bericht enthält Empfehlungen an beide Regierungen zur Schaffung einer gemeinsamen Erinnerungskultur Deutschlands und Italiens. Orientiert an diesen Empfehlungen fördert das Auswärtige Amt in enger Abstimmung mit dem italienischen Außenministerium Erinnerungsprojekte, die auf die Ereignisse der Jahre 1943 bis 1945 bezogen sind, sowie weitere Forschungsarbeiten in beiden Länder.

Dazu gehören eine Dauerausstellung zum Schicksal der italienischen Militärinternierten als Teil der Gedenkstätte für NS-Zwangsarbeit in Berlin-Niederschöneweide, ein Totengedenkbuch für die Opfer der Militärinternierung, ein „Atlas der Gewalt“ zu den Verbrechen von SS und Wehrmacht in Italien sowie weitere Erinnerungsprojekte der italienischen Opfergemeinden und Opferverbände.

Im Regierungsentwurf für den Haushalt 2014 sind für das Auswärtige Amt € eine Mio. Euro für den Deutsch-Italienischen Zukunftsfonds vorgesehen. Die Mittel sollen in der Legislaturperiode verstetigt werden.

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