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Menschenrechtsbeauftragter bedauert Ausreiseverbot für iranischen Regisseur Panahi

Jafar Panahi (Archiv)

Jafar Panahi (Archiv), © picture-alliance/abaca

12.02.2013 - Pressemitteilung

Bei den diesjährigen Berliner Filmfestspielen wird auch ein Beitrag des iranischen Regisseurs Jafar Panahi gezeigt. Wie 2011, als Panahi Jury-Mitglied der 61. Berlinale war, durfte er abermals nicht aus Iran ausreisen. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, bedauert dies und appelliert an Iran, die Menschenrechte zu achten.

Heute wird der Wettbewerbsbeitrag des iranischen Regisseurs Jafar Panahi bei den 63. Internationalen Filmfestspielen von Berlin (Berlinale) gezeigt. Wie 2011, als Panahi Jury-Mitglied der 61. Berlinale war, durfte er auch in diesem Jahr nicht aus Iran ausreisen. Dazu erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik, Markus Löning, heute (12.02.):

Ich bedauere sehr, dass Jafar Panahi an der Premiere seines Films „Pardé“ bei der diesjährigen Berlinale nicht teilnehmen kann. Wie schon im Jahr 2011 haben ihm die iranischen Behörden die Ausreise verweigert.
Die Filme von Jafar Panahi haben in den vergangenen Jahren vielen Menschen einen Einblick in die iranische Gesellschaft gegeben und damit einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Dialog geleistet.
Ich appelliere an den Iran, die fundamentalen Menschen- und Bürgerrechte zu achten, zu deren Einhaltung sich das Land selbst verpflichtet hat, und die Haftstrafe sowie das Berufs- und Reiseverbot gegen Jafar Panahi aufzuheben.

Hintergrundinformationen:

Jafar Panahi wurde im März 2010 während seiner Arbeiten an einem kritischen Film über die umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2009 festgenommen und im Anschluss u.a. wegen „Propaganda gegen die iranische Staatsordnung“ zu einer Freiheitsstrafe von sechs und einem Berufsverbot von 20 Jahren verurteilt. Im Oktober 2011 wurde das Urteil von einem Teheraner Berufungsgericht bestätigt.

Panahi wurde mehrfach international ausgezeichnet. Bereits 2011 wurde er in die Jury der 61. Internationalen Filmfestspiele in Berlin berufen, die iranischen Behörden verweigerten ihm jedoch die Ausreise.

Im Vorfeld der diesjährigen Berlinale hatten sich Außenminister Guido Westerwelle und Kulturstaatsminister Bernd Neumann für die Ausreise Panahis eingesetzt.

Am 26.10.2012 zeichnete das Europäische Parlament Jafar Panahi und die Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh mit dem Sacharow-Preis für Geistesfreiheit aus.

Menschenrechtspolitik

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