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„Eine einzigartige Beziehung“

22.01.2013 - Interview

Staatsminister Michael Georg Link, Beauftragter der Bundesregierung für die deutsch-französische Zusammenarbeit, im Interview mit www.deutschland.de zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages (22.01.213).

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Am 22. Januar 2013 feiern Frankreich und Deutschland 50 Jahre Unterzeichnung des Élysée-Vertrags. Das Dokument ist das Fundament der Freundschaft beider Staaten und Ausgangspunkt für eine enge Partnerschaft in Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Was macht die bilateralen Beziehungen so einzigartig und warum ist die deutsch-französische Zusammenarbeit heute auch innerhalb der Europäischen Union so wichtig?

Dichte, Vertrauen und Intensität machen die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich einzigartig. Beide Länder sind Motor der EU und Vorbild der Aussöhnung der Völker. Politisch ist für uns, die enge Abstimmung mit Frankreich inzwischen natürlicher Reflex. Wirtschaftlich sind beide Länder füreinander mit großem Abstand die wichtigsten Exportmärkte. In Zeiten der Globalisierung brauchen wir einander, um gemeinsam in einer handlungsfähigen EU europäische Werte in der Welt zu verteidigen.

Eine Herausforderung für die Zukunft der deutsch-französischen Zusammenarbeit ist es, junge Menschen für die Kultur und Sprache des Nachbarlands zu begeistern. Wie beurteilen Sie das gegenseitige Interesse? Und mit welchen Angeboten wollen die beiden Regierungen den Austausch weiter fördern?

Seit 1963 haben allein über acht Millionen junge Deutsche und Franzosen an einem durch das Deutsch-Französische Jugendwerk organisierten Austausch teilgenommen. Die Förderung der Sprachkenntnisse ist uns natürlich besonders wichtig. Inzwischen gibt es unzählige bilinguale Kindergärten, Schulen und Hochschulen. In Zukunft wollen wir vor allem die gemeinsame Berufsausbildung und das Sprachangebot an Berufsschulen weiter ausbauen.

Um der Zusammenarbeit neue Impulse zu geben, haben die beiden Regierungen 2012/2013 zum Deutsch-Französischen Jahr erklärt. Welche gemeinsamen Veranstaltungen und Projekte sind geplant? Welche Auswirkungen erhoffen Sie sich von dem Jahr?

Im Deutsch-Französischen Jahr werden allein in Deutschland über 200 Veranstaltungen stattfinden, von wissenschaftlichen Tagungen über Kunstaustellungen bis zu Stadtfesten. Am Jubiläumstag selbst, dem 22. Januar 2013, treffen sich beide Parlamente und beide Regierungen in Berlin. Das Jubiläumsjahr soll besonders bei jungen Menschen das Interesse für die deutsch-französische Freundschaft fördern, denn diese Freundschaft ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss in jeder Generation neu begründet werden.

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