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Staatsministerin Pieper zur Situation in Mali und der Zerstörung von Heiligenstätten in Timbuktu

02.07.2012 - Pressemitteilung

In Berlin erklärte Staatsministerin Cornelia Pieper heute (02.07.) zur Zerstörung von Heiligtümern in Timbuktu, Mali:

Was im Nordosten Malis passiert, ist eine furchtbare Tragödie. Seit dem Beginn der Tuareg-Revolte im Januar sind Hunderttausende vertrieben worden, die Menschen müssen Gewalt und Hunger erleiden.

Die Bundesregierung fordert ein sofortiges Ende der Gewalt im Norden Malis. Wir unterstützen nachdrücklich die Bemühungen der westafrikanischen Regionalorganisation ECOWAS, eine Lösung für Mali herbeizuführen und die staatliche Einheit des Landes wiederherzustellen.

Am Wochenende sind in Timbuktu mehrere Heiligenstätten geschändet und zerstört werden. Die mutwillige Vernichtung dieser Zeugnisse afrikanischer Geschichte und Kultur von unwiederbringlichem und unschätzbarem Wert in einer Weltkulturerbestätte ist bestürzend und wird von der Bundesregierung scharf verurteilt. Von den Verantwortlichen fordern wir ein sofortiges Ende dieser Verbrechen.

Am 21./22. März fand in Mali ein Putsch gegen Präsident Amadou Toumani Touré statt. Das entstandene Machtvakuum haben Touareg-Gruppen und islamistische Kräfte zu einem Vorstoß bis zum Niger genutzt. Am 07.04.2012 wurde der unabhängige Staat „Azawad“ ausgerufen. Seit 17.04.2012 ist in Bamako eine Übergangsregierung etabliert, die die territoriale Integrität Malis wieder herstellen will.

Timbuktu liegt am Rande der Sahara und wird auch „Stadt der 333 Heiligen“ oder „Perle der Wüste“ genannt. Seit 1988 steht die Stadt auf der Liste des Weltkulturerbes der UN-Kulturorganisation UNESCO.

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