Das Auswärtige Amt erhöht seine Hilfe für Binnenvertriebene im Nordwesten Pakistans um weitere 1 Mio. Euro. Mit dem Geld, das dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zur Verfügung gestellt wird, werden Flüchtlingslager errichtet, Notunterkünfte zur Verfügung gestellt und Hilfsgüter an die Bedürftigen verteilt.

Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier erklärte heute (20.05.):

„Die Lage im Nordwesten Pakistans und das Schicksal der über 1 Mio. Flüchtlinge erfüllen mich mit großer Sorge. Das Vorgehen gegen religiöse Fanatiker ist notwendig, es darf aber nicht auf dem Rücken unschuldiger Zivilisten ausgetragen werden. Deswegen müssen wir gemeinsam mit Pakistan alles tun, um der notleidenden Zivilbevölkerung zu helfen. Wir werden daher unsere deutsche Hilfe ein weiteres Mal aufstocken.“

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Nordwesten Pakistans aufgrund der Kampfhandlungen zwischen der pakistanischen Armee und Taliban-Gruppen mittlerweile über 1 Mio. Menschen auf der Flucht. Über 100.000 Pakistaner verlassen täglich ihre Heimat. Hinzu kommen etwa 550.000 Flüchtlinge, die bereits bei früheren Kämpfen im August letzten Jahres vertrieben wurden. Besonders betroffen sind das Swat-Tal und die Stammesgebiete unter Verwaltung der Zentralregierung (FATA) an der Grenze zu Afghanistan.

Das Auswärtige Amt hatte in den vergangenen Wochen bereits 1,6 Mio. Euro für humanitäre Hilfsleistungen in Pakistan zur Verfügung gestellt: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz erhielt im April 1 Mio. Euro zur Versorgung der Vertriebenen mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs. Weitere 600.000 Euro wurden Anfang Mai an deutsche Hilfsorganisationen ausgezahlt, um in den Distrikten Mardan, Charsadda und Peshawar Binnenvertriebene mit dringend benötigten Hygiene- und Bedarfsartikeln zu versorgen. Die humanitäre Hilfe der Bundesregierung für Pakistan beläuft sich damit 2009 bislang insgesamt auf 12,6 Mio. Euro.