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Deutscher Wissenschaftler neuer Leiter des Antarktisvertragssekretariats
Bei der Wahl zum neuen Exekutivsekretär des Sekretariats des Antarktisvertrags konnte sich der deutsche Kandidat Dr. Manfred Reinke durchsetzen. Das Plenum der Konsultativtagung der Vertragsstaaten des Antarktisvertrags in Baltimore (USA) gab die Wahl von Manfred Reinke am 17. April 2009 bekannt.
Das Sekretariat nahm seine Arbeit im September 2004 auf und soll dem Antarktis-Vertragssystem eine Infrastruktur geben. Deutschland gehört seit 1979 zu den heute 48 Vertragsparteien des Antarktisvertrags von 1959 und ist einer von 28 Mitgliedstaaten, die aufgrund ihrer eigenen Antarktisforschung stimmberechtigt sind. Der Vertrag lässt die Nutzung der Antarktis nur für friedliche Zwecke zu und verbietet ausdrücklich alle Maßnahmen militärischer Art. Seit 1991 wird der Vertrag durch ein Umweltschutzprotokoll zum umfassenden Schutz der antarktischen Umwelt ergänzt.
Manfred Reinke arbeitet seit vielen Jahren beim Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft in Bremerhaven, zuletzt als Leiter des Wissenschaftsreferats des Direktoriums. Er folgt dem Niederländer Johannes Huber nach. Manfred Reinke tritt sein Amt im August 2009 an. Seine Amtszeit beträgt vier Jahre. Sitz des Sekretariats ist Buenos Aires.
Die Wahl drückt nicht nur die Wertschätzung der Internationalen Gemeinschaft für einen erfolgreichen deutschen Wissenschaftler aus. Darüber hinaus ist sie Anerkennung für das deutsche wissenschaftliche Polar-Engagement. Dieses Engagement wird durch viele Forschungsprojekte, u. a. durch das bewährte Forschungsschiff Polarstern, das visionäre Schiffsnachfolgeprojekt „Aurora Borealis“, die deutsch-französische Forschungsbasis AWIPEV auf Spitzbergen, die soeben eröffnete neue Antarktisstation „Neumayer III“ sowie eine Reihe von Workshops, Konferenzen und Ausstellungen in Deutschland zu Polar–Themen eindrucksvoll belegt.