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Zehntes deutsch-französisches Seminar der Nachwuchsdiplomaten
Nachwuchsdiplomat*innen mit Amélie de Montchalin, der Staatssekretärin für europäische Angelegenheiten beim Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten und Beauftrage für die deutsch-französische Zusammenarbeit, © Dominique Prevost / MEAE (RH4)
Das zehnte gemeinsame Ausbildungsseminar des Institut diplomatique et consulaire des französischen Ministeriums für Europa und Auswärtige Angelegenheiten und der deutschen Akademie Auswärtiger Dienst fand dieses Jahr vom 13. bis zum 16. Mai in Paris statt.
Dieses Seminar, das jährlich wechselnd in den beiden Hauptstädten organisiert wird, bietet den jungen Diplomatinnen und Diplomaten nicht nur die Möglichkeit, das jeweils andere Partnerland besser kennenzulernen, sondern auch persönliche Kontakte zu knüpfen und so die deutsch-französische Freundschaft zu pflegen.
Die 70 deutschen Attaché(e)s wurden von ihren rund 50 französischen Kolleginnen und Kollegen in Paris mit einem abwechslungsreichen Programm erwartet: Gleich zu Beginn konnte die Gruppe mit Amélie de Montchalin, Staatssekretärin für europäische Angelegenheiten, einen lehrreichen Austausch genießen. Die Staatssekretärin betonte die Bedeutung der deutsch-französischen Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur, wie sie durch den Aachener Vertrag jüngst bekräftigt wurde. Die deutsche Delegation freute sich dabei insbesondere über den engagierten Vortrag von Staatssekretärin de Montchalin, die sich außerdem viel Zeit für die anschließende Diskussion nahm.
Am zweiten Tag trainierten die Seminarteilnehmer unter Anleitung von Vertretern des französischen Krisenreaktionszentrums in deutsch-französischen Gruppen Krisenmanagement. Weitere Termine führten die Gruppe im Verlauf der Woche zu Experten der deutsch-französischen Beziehungen im Think Tank Institut français des relations internationales (IFRI) / Comité d'études des relations franco-allemandes (Cerfa) und in die Assemblée nationale, wo sie von Abgeordneten der deutsch-französischen Freundschaftsgruppe empfangen wurde. Die Förderung des Deutschen bzw. Französischen im jeweiligen Nachbarland wurde vielfach betont; der kulturellen Zusammenarbeit beider Länder im multilateralen Kontext war außerdem ein Treffen in der UNESCO gewidmet. Am letzten Tag des Programms unterstrich der Gesandte an der deutschen Botschaft, Dr. Pascal Hector, bei einem Empfang im Goethe-Institut die Bedeutung des „deutsch-französischen Reflexes“, d.h. bei allen Entscheidungen immer auch die Haltung und Erwartung des Nachbarlandes mitzudenken.
Die Woche bot außerdem viel Gelegenheit zum geselligen Beisammensein. So zeigten die französischen Teilnehmer ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen im Rahmen mehrerer selbst organisierter Stadtführungen unerwartete Seiten von Paris abseits der Touristenpfade. Am Dienstagabend mass man sich zudem bei einem sportlich-fair ausgetragenen, gemischten Fußballturnier, das inzwischen zur Tradition unserer freundschaftlichen Treffen geworden ist.
Insgesamt ging aus allen Begegnungen der Woche eines klar hervor: Trotz aller Herausforderungen im deutsch-französischen Verhältnis ist und bleibt die Zusammenarbeit und Freundschaft mit dem Nachbarn ein wichtiges Kernelement der Außen- und Europapolitik beider Länder.
Im Juni wird die binationale Gruppe für ein weiteres Treffen in Brüssel zusammenkommen, bevor die deutschen Nachwuchsdiplomaten den nächsten französischen Lehrgang im nächsten Jahr in Berlin begrüßen werden.