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Brüssel, Brexit und Beziehungspflege - Lehrbesichtigungsfahrt der 74. Crew in die Hauptstadt Europas

19.07.2019 - Artikel

Dass Deutschland in vielen Ländern Botschaften unterhält, ist bekannt. Wieso aber gibt es in Brüssel gleich drei deutsche Botschafter? Dieser und vielen anderen Fragen konnten wir auf unserer Lehrbesichtigungsfahrt nach Brüssel vom 3. bis 5. Juni auf den Grund gehen.

Bilaterale und multilaterale Beziehungen

Gruppenfoto vor Flaggen der Europäischen Union
Gemeinsam mit den französischen Jungdiplomatinnen und –diplomaten im Hauptquartier der NATO© Volker Herzog/AA

Neben der Deutschen Botschaft befinden sich in Brüssel die Ständigen Vertretungen der Bundesrepublik bei der NATO und bei der EU. Über 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten an der deutschen „PermRep“ oder „StäV“, wie die Ständige Vertretung oft genannt wird. Momentan laufen dort die Vorbereitungen für die EU-Ratspräsidentschaft auf Hochtouren, die Deutschland in der zweiten Jahreshälfte 2020 übernehmen wird.

Wir selbst konnten ein wenig zur Pflege der bilateralen und multilateralen Beziehungen beitragen, als wir uns mit französischen, polnischen und belgischen Jungdiplomaten in Workshops zu diversen europapolitischen Themen austauschten. Den ersten Abend in Brüssel rundete ein Empfang mit Abschlussgesprächen und Gedankenaustausch auf Einladung der Ständigen Vertretung Polens ab.

Brexit, EU-Finanzen und NATO

In den letzten Monaten verging kaum ein Tag, an dem die Verhandlungen über den Brexit nicht in den Nachrichten waren. Am zweiten Tag der Reise berichtete Stefaan De Rynck, Berater des EU-Chefunterhändlers Michel Barnier, in der französischen Ständigen Vertretung von den Verhandlungen. Thibaut Kleiner, Mitglied im Team von EU-Kommissar Günther Oettinger, erläuterte außerdem die EU-Budgetverhandlungen. Er gebrauchte dabei ein einprägsames Bild: Alle EU-Bürgerinnen und Bürger zahlen für die EU pro Tag (nur) so viel wie für eine Tasse Kaffee.

Eingeladen waren wir auch im architektonisch eindrucksvollen belgischen Außenministerium. Die Gespräche mit Expertinnen und Experten drehten sich um die bilateralen deutsch-belgischen Beziehungen, die Vereinten Nationen, die belgische Politik gegenüber afrikanischen Staaten und der EU.

Die letzte Brüsseler Reiseetappe führte in das imposante neue Hauptquartier der NATO. Dort standen zahlreiche Gespräche mit den militärischen Vertretern sowie der Botschafterin und dem Botschafter aus Frankreich und Deutschlands auf dem Programm. Die Gespräche beleuchteten die Perspektive der NATO in einem sich ändernden Sicherheitsumfeld.

Die Reise nach Brüssel hat uns noch einmal die ganze Vielseitigkeit unseres Berufs gezeigt: bilaterale Beziehungen, Sicherheitsfragen und EU-Politik. Wir alle werden sicherlich häufig und gerne zurück nach Brüssel kommen – sei es beruflich in eine der deutschen Vertretungen oder privat zum erneuten Genuss der vielgelobten belgischen Pommes!

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