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Leinen los für die 76. Crew!

Aus Reiseführern gelegte Zahl 76

Aus Reiseführern gelegte Zahl 76, © AA

18.08.2021 - Artikel

Am 1.7.2021 war es für uns soweit: 90 Attaché(e)s – so viele Nachwuchsdiplomaten und -diplomatinnen wie noch nie zuvor – wurden auf dem Akademiegelände in Tegel als 76. Crew vereidigt. Dabei ging es für uns wetterbedingt vom Regen in die Diplomaten-T(r)aufe.

Der Gang durch das große, eigens auf dem Akademiegelände aufgestellte, Zelt zur feierlichen Urkundenübergabe durch Herrn Staatsminister Annen.

Der trommelnde Regen auf dem Zeltdach.

Die packende Rede unseres jungen Kollegen aus dem gehobenen Dienst.

Das sind einige der Eindrücke, die uns von unserer Vereidigungszeremonie in Erinnerung bleiben.

Nach langer Wartezeit – auf den Tag der Vereidigung, aber auch vor der Corona-Teststation auf dem Akademiegelände – war es für uns am 1.7. endlich soweit, und es hieß offiziell: Leinen los für die 76. Crew!

Das Wetter zeigte uns an unserem ersten Tag, dass wir auf dem internationalen Parkett sprichwörtlich mit allen Wassern gewaschen sein werden: Wir trugen regennasse Schuhe, aber strahlende Gesichter. Auf das eigens für die Vereidigung aufgestellte Zelt vor der Villa Borsig prasselte der strömende Regen. Das tat unserer feierlichen Stimmung aber keinen Abbruch. Die Vereidigung durch Staatsminister Annen – coronabedingt aufgeteilt auf zwei Gruppen vormittags und nachmittags und unter Einhaltung der AHA-Regeln - war für die meisten von uns ein überraschend emotionaler Moment, gepaart mit dem Gefühl: „Jetzt ist es real“. Unsere Partnerinnen und Partner, Familien, Freunde und Freundinnen konnten der Zeremonie online folgen - und mit der Vereidigung gehören wir nun auch zur großen Familie des Auswärtigen Amts.

Aus dem Tag nehmen wir den Appell mit, nie die Stärke der Diplomatie zu unterschätzen und dabei demütig zu bleiben. Und das Wissen: „Ein guter Diplomat sollte am Ende des Tages schmutzige Schuhe haben“ – eine Mission, die wir schon am ersten Tag mit Bravour erfüllen konnten.

Wer wir sind

  • Unsere Crew besteht aus 43 Frauen und 47 Männern
  • In guter Tradition verstärken uns im Rahmen der Ausbildung zwei japanische Nachwuchsdiplomaten
  • Der Osten Deutschlands könnte noch etwas stärker vertreten sein, auch wenn die Mehrheit von uns nach 1990 geboren ist
  • 15 Attaché(e)s haben einen Abschluss in Jura, 38 in Politikwissenschaften und 9 in VWL/Wirtschaftswissenschaften, aber es gibt auch „Exoten“ unter uns mit Abschlüssen in Psychologie, Philosophie und Musikwissenschaften
  • Neben fünf Aufsteigern und Aufsteigerinnen aus dem gehobenen Dienst bringen auch 26 ehemalige Zeitvertragskräfte schon AA-spezifisches Vorwissen mit
  • Neben Englisch und Französisch sprechen wir auch Afrikaans, Arabisch, Armenisch, Chinesisch, Farsi, Hebräisch, Indonesisch, Italienisch, Japanisch, Kiswahili, Koreanisch, Kroatisch/Serbisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Spanisch, Ungarisch, Türkisch, Vietnamesisch - und natürlich Schwäbisch und Sächsisch
  • Mehr als die Hälfte von uns hat bereits in Berlin gewohnt, freut sich aber umso mehr auf zukünftige Auslandsposten und das Erlernen weiterer Sprachen.

Wer wir jenseits der Ausbildung sind

  • Wir vernetzen uns bei Treffen in Biergärten quer durch Berlin und über Slack, Wire, Mail, WhatsApp, Signal, MS Teams, Webex, Zoom und Wonder - uns wundert nichts mehr
  • Unter uns weilt eine überraschend große Zahl an Pflanzenbegeisterten - und (Balkon-) Gärtnern war das beliebteste Corona-Hobby in unserer Crew
  • Andere klassische Zeitvertreibe unserer Crew waren Wandern/Spazierengehen, Videospiele, Puzzeln, Sprachen lernen und „private Weinverkostungen“
  • Die alles entscheidende Frage: „Kartoffelklöße oder Kartoffelknödel?“ können die Klöße knapp für sich gewinnen – aber eine von unbeugsamen Schwaben geführte Minderheit behauptet, diese Frage sei irrelevant und so genannte „Maultaschen“ seien hier die eigentlichen Gewinner.

Wie geht es weiter?

Wir sind jetzt, nach verschiedenen Einführungsveranstaltungen und ersten Onlinevorlesungen, einem intensiven Geschichtskurs und der Abgabe einer Liste mit Postenwünschen in zwei Teams aufgeteilt: Team A hat bereits die ersten Prüfungen im Völkerrecht abgelegt und beginnt nun mit den Intensivsprachkursen. Team B ist in die Praxisphase gestartet und sammelt in den Inlandsreferaten und z.T. auch im Ausland praktische Erfahrungen.

Insgesamt haben wir sehr spannende und intensive erste Wochen im Auswärtigen Amt erlebt und freuen uns auf die gemeinsame Reise, die noch vor uns liegt.

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