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IRENA: Erneuerbare Energien international fördern

20.08.2019 - Artikel

Globale Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen: Energiesicherheit, Umweltschutz und Armutsbekämpfung lassen sich nicht im Alleingang erreichen. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) soll den Ausbau weltweit regenerativer Energien fördern.

Solarbetriebener Funkmast in Ägypten
Solarbetriebener Funkmast in Ägypten© picture alliance / zb
Deutschland als Gründungsland der IRENA

Die Gründung einer Internationalen Organisation für erneuerbare Energien wurde erstmals 1981 auf einer Konferenz der Vereinten Nationen in Nairobi vorgeschlagen. Die Idee wurde auf verschiedenen Konferenzen von Organisationen, welche im Bereich der erneuerbaren Energien angesiedelt sind (z.B. Eurosolar), weiterentwickelt und von deutscher Seite durch konkrete Ideen unterstützt. 2005 ließen die damaligen Regierungsparteien CDU/CSU und SPD das Ziel der Gründung einer IRENA im Koalitionsvertrag verankern.

Am 26. Januar 2009 wurde der Gründungsvertrag für die IRENA in Bonn von 75 Staaten unterzeichnet. Einen Tag nach der Gründungskonferenz fand das erste Treffen der Mitgliedsstaaten statt. Deutschland ist sog. Depositar und damit Verwahrer von Unterzeichnungen und Ratifizierungen. Der Gründungsvertrag der IRENA trat am 8. Juli 2010 in Kraft, nachdem am 8. Juni die 25. Ratifikationsurkunde beim Auswärtigen Amt hinterlegt wurde. Heute wird IRENA von 183 Staaten unterstützt, 160 Staaten und die EU sind Mitglieder und haben den Vertrag ratifiziert, davon 27 EU-Mitgliedsstaaten, USA, China, Golfstaaten sowie die Mehrzahl der Entwicklungsländer. Weitere 23 Staaten befinden sich im formalen Beitrittsprozess (Stand: 05.06.2019).

Die Satzung der IRENA finden Sie hier

Aufgaben der Organisation

IRENA ist die erste internationale Organisation, die sich ausschließlich auf erneuerbare Energien konzentriert. IRENA soll Plattform und Stimme der erneuerbaren Energien weltweit sein. Die Organisation unterstützt ihre Mitgliedsstaaten dabei, ihre politischen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien anzupassen, Kompetenzen aufzubauen (capacity building) sowie den Technologie- und Wissenstransfer hinsichtlich erneuerbarer Energien zu verbessern. Darüber hinaus berät sie ihre Mitgliedsstaaten zu Finanzierungsmöglichkeiten und leistet unterstützende Öffentlichkeitsarbeit.

Während 2009 im Gründungsjahr der IRENA 118 Staaten definierte Ziele

Bau eines Offshore-Windparks in der Nordsee
Bau eines Offshore-Windparks in der Nordsee© picture alliance / dpa

bzw. Strategien hinsichtlich des Ausbaus und Einsatzes erneuerbarer Energien hatten, haben heutzutage bereits mindestens 179 Staaten festgesetzte Ziele für den Einsatz von erneuerbaren Energien, 57 Staaten hiervon haben sogar bereits ein Zieldatum, an dem die komplette Stromproduktion aus erneuerbaren Energien gewonnen werden soll.

Erneuerbare Energien bieten ein großes Potenzial:

  • Sie unterstützen Energieversorgungssicherheit und nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum.
  • Selbst erhebliche Nachfragesteigerungen können durch das enorme Energiepotenzial von Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden.
  • Mit stetig sinkenden Technologiekosten können erneuerbare Energien zu günstigen Energiepreisen beitragen.
  • Erneuerbare Energien sind zentraler Bestandteil effektiver Minderungsmechanismen von Treibhausgasemissionen und Luftschadstoffen.
  • Erneuerbare Energien können die Ärmsten der Welt mit Energie versorgen. Sie benötigen keine kostspieligen Stromnetze und können dezentral den Energiebedarf der gesamten Weltbevölkerung decken.
  • Der Ausbau und die Entwicklung erneuerbarer Energien schaffen weltweit über 11 Mio. neue Arbeitsplätze.

IRENA soll dazu beitragen, die Lücke zwischen dem Potenzial und dem Marktanteil von erneuerbaren Energien weltweit baldmöglichst zu schließen, indem beispielsweise der Ausbau regionaler Korridore für den Einsatz erneuerbarer Energien gefördert oder der allgemeine Zugang zu modernen Energiediensten vorangetrieben wird.

Bonn ist Standort des Technologie-Zentrums für Erneuerbare Energien

Abu Dhabi ist Hauptsitz der IRENA, Bonn beheimatet eine der drei Fachabteilungen - das Innovations- und Technologiezentrum (IITC).

Das IITC wurde am 7. Oktober 2011 in Bonn eröffnet. Die von der Bundesregierung geförderte Fachabteilung erarbeitet wissenschaftliche Analysen und Szenarien zur Förderung erneuerbarer Energien in Industrie- sowie auch in Entwicklungs- und Schwellenländern und trägt so in Zusammenarbeit mit den IRENA Abteilungen in Abu Dhabi zum weltweiten Umstieg auf Ressourcen schonende Technologien bei. Deutschland als Technologieführer unterstreicht mit dem IITC seine maßgebliche internationale Bedeutung bei der weltweiten Entwicklung erneuerbarer Energien.

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