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Außenministerin Baerbock reist zum Treffen der G7-Außenministerinnen und -Außenminister nach Charlevoix

G7 AussenministerInnen in Kanada

Treffen der G7-Außenministerinnen und -Außenminister in Kanada, © Photothek Media Lab

12.03.2025 - Artikel

Eine Zeit der Ruchlosigkeit: Warum die Beratungen der G7-Außenministerinnen und -minister in Charlevoix/Kanada wichtig werden, erfahren Sie hier.

Vom 12. bis 14. März 2025 treffen sich in Charlevoix knapp vier Autostunden nordwestlich von Montreal die G7-Außenministerinnen und -minister unter kanadischem Vorsitz. Es ist das zweite Treffen in diesem Jahr, nach dem Auftakttreffen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Angesichts der stürmischen Weltlage haben die Außenministerinnen und -minister zwei Tage intensivster Beratungen und Abstimmungen vor sich: Wie kommen wir zu Frieden in der Ukraine? Wie stärken wir der Ukraine weiter den Rücken gegen den brutalen russischen Aggressionskrieg? Wie lässt sich die Lage im Nahen und Mittleren Osten stabilisieren? Wie können Sicherheit und Stabilität im Indo-Pazifik zum Nutzen aller gewahrt werden? Diese und weitere Themen stehen im Mittelpunkt der kommenden zwei Tage.

Geschlossenheit der G7

50 Jahre nach ihrer Gründung stehen die G7 vor großen Herausforderungen. Auch wenn es rückblickend vielleicht anders wirken mag: Die Geschlossenheit der G7 ist nie eine Selbstverständlichkeit gewesen, sondern musste immer wieder aufs Neue erarbeitet und entschlossen bekräftigt werden. Doch bei allen Differenzen eint uns vieles.

Außenministerin Baerbock sagte dazu vor ihrem Abflug:

Die Botschaft der G7 war bisher so deutlich wie einfach: Unsere Zusammenarbeit bringt Stabilität und Sicherheit. Und dafür sind wir Europäer starke und verlässliche Partner, mit einer klaren Haltung und klaren Taten. Wir werden in Zukunft mehr für unsere Sicherheit und Verteidigung in Europa tun. Denn es ist eine neue Zeit der Ruchlosigkeit angebrochen. Eine Zeit, in der diejenigen auf der Welt, die unsere Werte nicht teilen, die keinen Frieden wollen, die nur an das Recht des Stärkeren glauben, sehr genau beobachten, ob wir unsere Geschlossenheit und regelbasierte Ordnung erhalten können.

Unerschütterlich an der Seite der Ukraine

Seit mehr als 3 Jahren setzen sich die Ukrainerinnen und Ukrainer dem brutalen Angriff und Luftterror Russlands auf die gesamte Ukraine mutig zur Wehr. Die G7 sind seit Beginn des russischen Überfalls wichtiges Schaltzentrum der Ukraine-Unterstützung. Zentrale Entscheidungen beispielsweise über Finanzhilfen und Waffenlieferungen an die Ukraine sowie umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland haben wir im Kreis der G7 gemeinsam beschlossen. Wenn Länder wie Iran, Nordkorea und China sich zusammentun, um Russland zu unterstützten, dann müssen wir als G7 der Ukraine in dieser schwierigen Phase erst recht den Rücken stärken. Darüber, wie die Ukraine bestmöglich unterstützt werden kann, damit es eine Chance auf einen dauerhaften und gerechten Frieden gibt, werden die Außenministerinnen und -minister in Charlevoix beraten.

Lage im Nahen und Mittleren Osten

Auch über 500 Tage nach dem schrecklichen Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 befinden sich noch immer mehrere dutzend Geiseln in den Händen der Hamas. Zugleich ist die humanitäre Lage der Menschen in Gaza katastrophal. Zuletzt hat die israelische Regierung erneut humanitäre Hilfslieferungen eingestellt und die Stromversorgung gekappt. Neben der Frage der Aufrechterhaltung des Waffenstillstandes und des Geiselabkommen stehen daher auch die humanitäre Hilfe für Gaza und der langfristige Wiederaufbau des Gazastreifens im Fokus der Beratungen in Charlevoix. Dabei kommt dem Plan der arabischen Nachbarstaaten für den Wiederaufbau Gazas eine wichtige Rolle zu, die es zu stützen gilt. Denn der Plan zeigt einen realistischen Weg zum Wiederaufbau Gazas auf und kann den Weg zu einer raschen und nachhaltigen Verbesserung der katastrophalen Lebensbedingungen der Menschen in Gaza ebnen. Die Außenministerinnen und -minister werden sich zudem auch über die Situation in Syrien austauschen.

Stabilität im Indo-Pazifik und weltweite maritime Sicherheit

Die internationalen Schifffahrtsrouten sind die Lebensadern des Welthandels. Kommt es zu einem Zwischenfall, droht dem ganzen System ein Infarkt. Sicherheit und Wohlstand der G7-Staaten hängen daher ganz besonders mit der Sicherheit und Stabilität im Indo-Pazifik zusammen, durch den ein wesentlicher Teil des Welthandels fließt. Deshalb setzen wir uns im Rahmen der G7 für die offene und freie Seefahrt auch in der Indo-Pazifik-Region auf Grundlage des Seevölkerrechts ein. Zudem machen wir uns für einen Ausbau der Sicherheits- und Verteidigungszusammenarbeit mit strategischen Partnern in der Region stark. Weltweit befindet sich ein wichtiger Teil kritischer Infrastruktur unter Wasser. Die Außenministerinnen und -minister beraten auch darüber, wie Unterwasserkabel und -pipelines besser vor Sabotage geschützt werden können.

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