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Deutschland und Niger: bilaterale Beziehungen

12.03.2024 - Artikel

Bis zum innenpolitischen Umsturz 2023 in Niger pflegten Deutschland und Niger eine umfangreiche Zusammenarbeit auf den Gebieten Stabilisierung, Sicherheit und Entwicklung. Der Großteil dieser Aktivitäten wurde als Reaktion auf den verfassungswidrigen Machtwechsel im Einklang mit gleichgesinnten internationalen Partnern ausgesetzt oder unter einen politischen Vorbehalt gestellt. Ausgenommen davon sind die humanitäre Hilfe und die strukturbildende Übergangshilfe.

Die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit beläuft sich seit 1962 auf über eine Milliarde Euro, unter anderem in den Sektoren Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft und Verwaltungsreform. Aufgrund der Bedeutung Nigers als Transitland für Migration aus Westafrika nach Europa lag ab 2017 ein Schwerpunkt im Migrationsmanagement und in der Schaffung von Erwerbsmöglichkeiten außerhalb der Migrationsökonomie.

Den nigrischen Sicherheitssektor unterstützte Deutschland insbesondere über die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung. Am Flughafen Niamey unterhält die Bundesregierung einen Lufttransportstützpunkt. Im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union beteiligte sich Deutschland über die Militärische Partnerschaftsmission EUMPM Niger und die zivile Mission EUCAP Sahel Niger am Kapazitätsaufbau für nigrische Sicherheitskräfte; beiden Missionen hat Niger im Dezember 2023 gekündigt.

In der Tschadseeregion (Niger, Kamerun, Nigeria, Tschad) trägt Deutschland an der Schnittstelle von humanitärer Hilfe, Entwicklungs- und Friedensförderung gemeinsam mit der EU und den VN zur nachhaltigen Stabilisierung bei. Vergleichbare Aktivitäten werden vom Auswärtigen Amt auch in der Grenzregion von Niger, Burkina Faso und Mali unterstützt.

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