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Internationale Solidarität für die Kultur - Außenminister Maas „besucht“ Projekte in Brasilien, Georgien, Libanon und Bosnien-Herzegowina

Neue Formate in Pandemiezeiten – Theateraufführung in Tiflis

Neue Formate in Pandemiezeiten – Theateraufführung in Tiflis, © Royal District Theatre

15.03.2021 - Artikel

Von Georgien bis Brasilien: Die deutsche Hilfe für Kultureinrichtungen im Ausland wirkt. Im Juni 2020 hat das Auswärtige für Partnerorganisationen aus Kultur und Bildung drei Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Außenminister Maas hat heute virtuell vier Projekte besucht.

Außenminister Maas hat heute virtuell vier Projekte besucht.
Außenminister Maas hat heute virtuell vier Projekte besucht.© Janine Schmitz/photothek.de

Internationaler Hilfsfonds für Kultur und Bildung

Der Kultur- und Bildungssektor leidet ganz besonders unter der Coronakrise, im Inland wie im Ausland. Gemeinsam mit dem Goethe-Institut und weiteren zivilgesellschaftlichen Partnern hat das Auswärtige Amt deshalb im Juni 2020 einen Hilfsfonds aufgelegt, der Institutionen aus Kultur und Bildung im Ausland unterstützt. Kultur und Bildung verbinden Menschen über Grenzen hinweg, schaffen gegenseitiges Verständnis und legen die Basis für gute internationale Beziehungen. Diese Basis ist durch die Coronakrise besonders bedroht.

Hilfe, die ankommt: Virtueller Besuch in vier Projekten

Die Hilfe kommt an – davon konnte sich Heiko Maas bei seinem heutigen virtuellen Besuch in vier Kulturprojekten überzeugen, die aus dem Fonds gefördert werden. Seine Reise hat ihn am Bildschirm nach Georgien, Libanon, Bosnien und Herzegowina und Brasilien geführt. An allen vier Stationen stand der Austausch mit Kulturschaffenden im Fokus, die mit Unterstützung des Hilfsfonds Kulturprojekte auch in Krisenzeiten umsetzen können:

  • Kino auf Rädern in Beirut: Seit 12 Jahren betreibt die Stiftung Metropolis in der libanesischen Hauptstadt mit einem kommerziellen Partner das Programmkino Metropolis Art Cinema. Bereits im Zuge der Proteste im Oktober 2019 verlor das Kino seinen festen Veranstaltungsort, Ausweichorte wurden durch Covid-19 eingeschränkt. Gemeinsam mit dem „Lebanon Solidarity Fund“ ermöglicht der internationale Hilfsfond nun den Fortbestand des Kinos in mobiler Form, als Kino auf Rädern: die Filme werden in verschiedenen Stadtvierteln und unter freiem Himmel gezeigt, der Fokus liegt auf libanesischen Titeln.
    Zwei Männer stehen vor einem Gebäude hinter einer Glasscheibe, in dieser spiegelt sich das Gebäude gegenüber
    Theater-Performance in Tiflis, Georgien© Royal District Theatre
  • Das Royal District Theatre in Georgiens Hauptstadt Tiflis hätte ohne die Unterstützung aus dem Hilfsfonds seine Arbeit einstellen müssen. Mit der Förderung konnten sechs neue Stücke in pandemietauglichen Formaten entwickelt werden: vom Hörspiel über Soundinstallationen bis zu Performances im Stadtbild von Tiflis. Durch diese neuen Formate will das Theater auch seine Zielgruppe erweitern und gesellschaftliche Debatten voranbringen.
  • Das Projekt „Women’s Reading Room“ in Bosnien-Herzegowina zielt darauf ab, die Sichtbarkeit und Präsenz von Autorinnen in der bosnischen Literaturszene zu erhöhen – sowohl als Autorinnen als auch als Literaturkritikerinnen sind Frauen derzeit noch stark unterrepräsentiert.
  • Die „Escola Oludum“ im brasilianischen Salvador hat sich zum Ziel gemacht, Fortbildungen für Frauen im digitalen Bereich anzubieten. Die Kurse von Social-Media-Marketing bis zur Handy-Fotografie sollen den Teilnehmerinnen dabei helfen, ihre Berufe in Pandemiezeiten an digitale Plattformen anzupassen und darüber hinaus neue Perspektiven auch über die aktuelle Krise hinaus vermitteln.

Förderung von 141 Projekten aus 75 Ländern

Hilfe, die ankommt: Virtueller Besuch in vier Projekten
Hilfe, die ankommt: Virtueller Besuch in vier Projekten© Janine Schmitz/photothek.de

Insgesamt wurden 2020 im ersten Durchgang 141 Projekte aus 75 Ländern mit jeweils bis zu 25.000 Euro gefördert, von Brasilien über Burkina Faso bis Usbekistan. Hinzu kommen Projekte, die von Partnern unter dem Dach des Hilfsfonds gefördert werden. Der Internationale Hilfsfonds für Organisationen in Kultur und Bildung 2020 wurde auf Initiative des Auswärtigen Amts und des Goethe-Instituts gemeinsam mit Partnern eingerichtet. Das Auswärtige Amt stellte die Grundfinanzierung von drei Millionen Euro zur Verfügung, das Goethe-Institut stellt die Umsetzung sicher und koordiniert den gesamten Fonds mit einem mehrköpfigen Team. Zahlreiche Kulturorganisationen und private Stiftungen aus Deutschland haben ebenfalls Mittel zur Verfügung gestellt oder beteiligen sich mit eigenen Projekten, darunter das Berliner Künstlerprogramm des DAAD, die Deutsche UNESCO-Kommission, die S. Fischer Stiftung, die Stiftung Mercator, die Robert Bosch Stiftung sowie die Siemens Stiftung.

Im Rahmen der Projektbesuche ist Außenminister Maas auch mit Carola Lentz, der Präsidentin des Goethe-Instituts, Silvia Fehrmann, der Leiterin des DAAD-Künstlerprogramms, und Antje Contius, der Geschäftsführerin der S. Fischer Stiftung, zusammengetroffen.

2021: Fortführung des Fonds, Verdopplung der Mittel

Internationale Solidarität in Kultur und Bildung ist auch 2021 dringend notwendig. Deswegen hat sich das Auswärtige Amt mit den Partnerorganisationen auf die Fortführung des Fonds verständigt und die dafür zur Verfügung stehenden Mittel verdoppelt.

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