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Paraguay: Bewahrung des Kulturerbes der Aché-Indianer

05.03.2018 - Artikel

Mit der Förderung des Kulturerhalt-Programmes des Auswärtigen Amtes wird das bedrohte indigene Kulturerbe der Aché-Indianer in Paraguay für die Zukunft zugänglich gemacht.

Der Erhalt der Kultur der Aché ist ein wichtiger Beitrag für die nachfolgenden Generationen und ein Teil der Kultur Paraguays. Die Aché wurden bis in die 1970er Jahre verfolgt und als Sklaven verkauft.

Das bedrohte mündlich übertragene Kulturerbe der Aché wird dokumentiert.
Das bedrohte mündlich übertragene Kulturerbe der Aché wird dokumentiert.© Asociación Madre Tierra

Nur wenige Zeitzeugen der Aché haben überlebt und können die alten Traditionen mündlich weitergeben. Ihre Erinnerungen sollen durch das Kulturerhalt-Projekt dokumentiert und bewahrt werden.

Neben Dokumentarfilmen entsteht ein virtuelles Museum mit eigenem Bestand, um die mündlich überlieferte Geschichte und die Traditionen der indigenen Bevölkerungsgruppe zu bewahren.

Die Verfolgung der Aché wurde in Paraguay 1972 auf Grund einer Publikation des deutschen Ethnologen Mark Münzel öffentlich, der die internationale Aufmerksamkeit auf die Tragödie der Aché-Indianer lenkte. Gegenwärtig leben etwa 1880 Aché in 7 Gruppen. Sie sind eine Minderheit unter der indigenen Bevölkerung des Landes.

Drei Dokumentarfilme von je 45-60 Minuten nehmen die Erzählungen der Ältesten auf, übersetzen sie und dokumentieren die Rituale, Handwerksarbeiten und die Musik der Aché. Auch das virtuelle Museum soll die Geschichte und die Kultur der Aché darstellen. Für den materiellen Bestand des Museums fertigen die Aché während des Projektes traditionelle Gegenstände an. Das virtuelle Museum wird sowohl für indigene Schüler als auch für die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich sein. Daneben sollen Online-Lerninhalte über die Aché-Kultur angeboten werden.

Das mündliche Kulturerbe der Aché wird dokumentiert.
Das mündliche Kulturerbe der Aché wird dokumentiert.© Asociación Madre Tierra

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation Madre Tierra durchgeführt, die 1993 gegründet wurde und sich seit 2003 speziell der Arbeit mit Indigenen widmet. Über die Organisation besteht direkter Kontakt mit dem Häuptling und Schulleiter der Gemeinde, durch den die produzierten Filme und das Museum an die Gemeindemitglieder herangetragen werden.

Mit diesem Projekt soll eine vom Aussterben bedrohte Kultur erhalten werden, indem ihre mündlich überlieferte Geschichte und Traditionen mit moderner Terchnik aufgezeichnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

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