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UNRWA Geberkonferenz: Deutschland sagt humanitäre Hilfe zu

Palästinensische Autonomiegebiete, Rafah: Eine Familie frühstückt neben ihrem zerstörten Haus in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) teilte mit, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen möglicherweise nicht ausreichend Nahrung haben werde.

Palästinensische Autonomiegebiete, Rafah: Eine Familie frühstückt neben ihrem zerstörten Haus in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen. Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) teilte mit, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen möglicherweise nicht ausreichend Nahrung haben werde., © XinHua

23.06.2020 - Artikel

Auf der Geberkonferenz des Hilfswerks der Vereinten Nationen für die Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) sagt Deutschland für 2020 erneut umfassende humanitäre Hilfe zu.

Von insgesamt 91 Millionen Euro, die vor allem zur Ernährungssicherheit eingesetzt werden sollen, sind 20 Millionen Euro für die Eindämmung von Covid-19 und der Linderung der humanitären Folgen der Pandemie vorgesehen.

Staatsminister Annen sagte dazu bei der UNRWA-Geberkonferenz:

UNRWA benötigt für seine Arbeit finanzielle Planungssicherheit. Mit unserer Unterstützung für UNRWA tragen wir dazu bei, dass es der Stabilitätsanker bleibt, den die Region braucht.

Covid-19 verschärft die humanitäre Situation

Die ohnehin schon prekäre Lage der Palästina-Flüchtlinge in Jordanien, Libanon, Syrien, Westjordanland und dem Gazastreifen hat sich durch die Covid-19 Pandemie weiter verschärft.

Viele der Menschen leben in dicht besiedelten Gebieten, wie z.B. dem Gaza-Streifen. Sie sind besonders gefährdet, da Abstandsregeln in den Flüchtlingsunterbringungen kaum eingehalten werden können und es an Sanitäreinrichtungen und Schutzausrüstung mangelt.

Für die Flüchtlinge ist die Arbeit von UNRWA überlebenswichtig. Das Hilfswerk betreibt in der Region u.a. Krankenhäuser und Schulen. Maßnahmen zur Eindämmung des Virus kommen den Menschen hier unmittelbar zugute.

Unterstützung für 5,6 Millionen Menschen

1949 wurde UNRWA zur Unterstützung der Palästina-Flüchtlinge gegründet. Das Mandat erstreckt sich auf 5,6 Millionen registrierte Flüchtlinge. Die Mehrzahl von ihnen lebt in Jordanien, Syrien, Libanon dem Westjordanland und dem Gazastreifen.

Palästinensische Autonomiegebiete, Susiya: Palästinenser betreten nach der Ankunft einer mobilen Klinik ein Zelt zur Behandlung.
Palästinensische Autonomiegebiete, Susiya: Palästinenser betreten nach der Ankunft einer mobilen Klinik ein Zelt zur Behandlung. Behelfsmäßige mobile Kliniken sind für viele Palästinenser unerlässlich geworden, da sie sonst kaum Zugang zur Gesundheitsversorgung hätten.© AP

Der fortgesetzte Einsatz von UNRWA reflektiert eine Realität, die viele Krisenkontexte kennzeichnet: für die Folgen von Flucht und Vertreibung gibt es häufig keine kurzfristigen Lösungen. Menschen befinden sich teilweise jahrelang als Flüchtlinge in schwierigsten Verhältnissen und sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Reformprozess bei UNRWA

Deutschland setzt sich im Rahmen der deutschen Unterstützung der Organisation für einen nachhaltigen und umfassenden Reformprozess innerhalb von UNRWA ein und ist dazu regelmäßig mit UNRWA im Gespräch. Gemeinsam mit anderen Gebern drängt die Bundesregierung gegenüber den Vereinten Nationen und UNRWA auf eine konsequente Umsetzung der notwendigen Reformen. Denn um dem Auftrag der Versorgung der Menschen in allen seinen fünf Einsatzgebieten optimal gerecht zu werden, müssen die Strukturen von UNRWA intern wie extern effizient und effektiv aufgestellt sein.

Weitere Unterstützungsmaßnahmen

Neben UNRWA werden weitere Partner gefördert, um den immensen humanitären Bedarf in der Region zu decken.

Deutschland unterstützt zum Beispiel das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) und den von OCHA verwalteten humanitären Länderfonds, um notwendige Hilfsmittel schnell und unbürokratisch verteilen zu können. Ferner arbeitet die Bundesregierung mit der Internationalen Rotkreuz-/Rothalbmondbewegung, dem Welternährungsprogramm (WFP) sowie mit Nichtregierungsorganisationen zusammen, um Menschen mit humanitärer Hilfe zu versorgen.

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