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Innovation in der humanitären Hilfe

In Jordanien werden biometrische Daten genutzt, um die Erfassung von Bedarfen und Verteilung von Nahrungsmitteln an Bedürftige zu vereinfachen.

In Jordanien werden biometrische Daten genutzt, um die Erfassung von Bedarfen und Verteilung von Nahrungsmitteln an Bedürftige zu vereinfachen., © WFP/Mohammad Batah

11.10.2019 - Artikel

Wie sieht die humanitäre Hilfe von morgen aus? Internationale Experten diskutieren dazu am 14. Oktober beim Innovation Day im Auswärtigen Amt. Mit Partnern suchen wir neue Wege, um Menschen in Not schnell und wirkungsvoll zu helfen.

Eine Sudanesin in einer Klinik in Kenia.
Eine Sudanesin in einer Klinik in Kenia.© Johanniter / Rommel

Ziel der humanitären Hilfe ist es, durch Konflikte oder Katastrophen in Not geratenen Menschen ein Überleben in Würde zu sichern. Jede Krise stellt dabei neue, spezifische Anforderungen an die Hilfsorganisationen. Durch das wachsende Bewusstsein für die besonderen Bedürfnisse von Frauen, Kindern und älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen und Angehörigen von Minderheiten wachsen auch die Anforderungen an die humanitäre Hilfe. Die durch den Klimawandel bedingte regionale Verknappung von Trinkwasser- und Grundwasserressourcen sowie die Häufung von Rekordtemperaturen bedeuten, dass humanitäre Organisationen sich neuen oder erschwerten Bedingungen gegenüber sehen.

Vor diesem Hintergrund ist die Förderung von Innovationen eines der neuen thematischen Schwerpunktthemen der Strategie des Auswärtigen Amts zur humanitären Hilfe im Ausland. Das Auswärtige Amt unterstützt seine Partnerorganisationen dabei, neue Instrumente, Produkte und Prozesse in ihrer Arbeit einzuführen. Außerdem setzt sich das Auswärtige Amt für einen systematischen und koordinierten Umgang mit Innovationen im internationalen humanitären System ein.

Wie das Auswärtige Amt Innovationen fördert

Projektbeispiel: WFP Innovation Accelerator

Ein Mitarbeiter der IOM scannt den Ausweis eines Bedürftigen zur elektronischen Identitätsfeststellung.
Ein Mitarbeiter der IOM scannt den Ausweis eines Bedürftigen zur elektronischen Identitätsfeststellung.© IOM Jemen

Zusammen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Bayrischen Landesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt das Auswärtige Amt den in München angesiedelten Innovation Accelerator des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP). In dieser Einrichtung werden Ideen angestoßen, entwickelt, gefördert und zur Anwendungsreife gebracht, die zu Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen in der humanitären Hilfe und in der Entwicklungszusammenarbeit führen. Ziel ist insbesondere die Entwicklung und Nutzung neuer Ansätze in der Ernährungssicherung. Bei regelmäßigen Ideenwettbewerben können Teams mit vielversprechenden Konzepten ihre Vorstellungen weiterentwickeln und einem Publikum aus Privatwirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft vorstellen. Im Anschluss erfahren die Projekte im Rahmen eines drei- bis sechsmonatigen “Sprint Programms” finanzielle und logistische Unterstützung. 2018 hat der Innovation Accelerator 28 Projekte unterstützt, darunter z.B. den Einsatz von Blockchain-Technologie zur Leistung humanitärer Bargeldhilfe in Jordanien.

Projektbeispiel: Internationaler Workshop zur Innovation in der humanitären Hilfe

Am 14. Oktober 2019 lädt das Auswärtige Amt humanitäre Organisationen und Geberstaaten zu einem Austausch über Innovationen in der humanitären Hilfe ein. Dieser Workshop bietet die Gelegenheit, die Themen Evidenz, Monitoring und Evaluierung sowie mögliche Hindernisse für die Durchsetzung von Innovationen in der täglichen Arbeit humanitärer Organisationen zu diskutieren. Auf welcher Grundlage wird entschieden, dass es notwendig oder wünschenswert wäre, eine Innovation einzuführen? Wie kann unter den häufig schwierigen Bedingungen in der Praxis die Pilotierung einer Innovation so gestaltet werden, dass sie Rückschlüsse auf ihren Mehrwert zulässt? Wie fördert man die Entwicklung von neuen Ideen? Wie finden innovative Ideen in Organisationen Gehör und werden tatsächlich umgesetzt? Diesen und anderen spannenden Fragen werden wir uns mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten widmen.

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