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Humanitäre Hilfe im Osten der Ukraine: Deutschland erhöht Unterstützung

Humanitäre Hilfe in der Ost-Ukraine.

Humanitäre Hilfe in der Ost-Ukraine., © dpa

06.03.2020 - Artikel

Durch den Konflikt im Osten der Ukraine sind vier Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Winter verschärfen monatelange Minusgrade die Situation. Deutschland erhöht nun seine Unterstützung für 2020 um vier Millionen Euro.

Dramatische Auswirkungen für Zivilbevölkerung

Der Konflikt im Osten der Ukraine hat dramatische Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen vor Ort. Mehr als 13000 Menschen sind im Verlauf des Konflikts ums Leben gekommen, weitere 9000 wurden verletzt. Noch immer besteht Gefahr durch Landminen, Kampfmittelrückstände und Sprengfallen. Mehr als vier Millionen Menschen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen, sie brauchen Nahrungsmittel, Wasser und Gegenstände des täglichen Bedarfs. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Hilfsorganisationen nicht zu den vordringen können, da ihnen der Zugang von den Separatisten verweigert wird.

1,5 Millionen Menschen sind aus der Ostukraine geflohen. Zurück bleiben meist ältere Menschen, Kranke und Menschen mit Behinderungen. Weltweit sind in keiner anderen Krise prozentual so viele alte Menschen betroffen.

2020: Sechs Millionen Euro für das IKRK

Das Auswärtige Amt erhöht deswegen seine finanzielle Unterstützung für 2020 um vier Millionen Euro auf insgesamt sechs Millionen Euro. Mit den Mitteln werden Maßnahmen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) unterstützt, die insbesondere den Menschen auf beiden Seiten der Kontaktlinie in den Oblasten Donezk und Luhansk zugutekommen, darunter viele Binnenflüchtlinge und Familien in Gemeinden, die Flüchtlinge aufgenommen haben.

Schwerpunkte der Maßnahmen sind die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser, die medizinische Versorgung, zum Beispiel durch die Verteilung von Medikamenten, sowie die Ausstattung von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen. Außerdem engagiert sich Deutschland bei der Vermisstensuche und Familienzusammenführung, Gefangenenbetreuung und bei Aufklärungsmaßnahmen über die Gefahr von Minen und Kampfmittelresten.

Deutschland größter bilateraler Geber

Deutschland ist mit diesem Einsatz und mit insgesamt 95,7 Millionen Euro seit 2014 zum größten Geber für die humanitäre Krise in der Ukraine geworden. Allein 2019 sind mehr als 21 Millionen Euro in Hilfsprojekten zum Beispiel der Caritas, des Deutschen Roten Kreuzes und des Welternährungsprogramms eingesetzt worden. Auch 2020 wird die Ukraine ein Schwerpunkt deutscher humanitärer Hilfe bleiben.

Zusätzlich zur humanitären Hilfe wurden seit 2014 mit Mitteln des Auswärtigen Amtes bereits rund 40 Millionen Euro zur politischen Stabilisierung der Ukraine umgesetzt. Schwerpunktebereiche sind die Stärkung der Zivilgesellschaft und die Förderung von Dialog und Versöhnung in der Ostukraine.


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