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30 Jahre Mauerfall – Auftakt zur Einigung Europas

Berlin 9./10.11.1989: Bürgerinnen und Bürger aus Ost und West auf der Berliner Mauer

Berlin 9./10.11.1989: Bürgerinnen und Bürger aus Ost und West auf der Berliner Mauer, © akg-images

09.11.2019 - Artikel

Zum Jubiläum empfängt Außenminister Maas heute internationale und europäische Gäste in Berlin

Der 9. November ist ein bewegter und bewegender Tag in der deutschen Geschichte. Die Revolution von 1918, die Pogromnacht von 1938, der Fall der Berliner Mauer 1989, alle diese dramatischen und folgenreichen Ereignisse fanden an diesem Datum statt. Gleichzeitig hatten alle diese Ereignisse internationale und europäische Dimensionen.

Um die über Deutschland hinausreichende Bedeutung des Falls der Berliner Mauer vor dreißig Jahren zu würdigen, hat Außenminister Heiko Maas am heutigen Samstag internationale und europäische Gäste nach Berlin eingeladen. Erwartet werden Delegationen aus rund 25 Staaten Europas sowie der ehemaligen alliierten Mächte USA und Russland. Die meisten Länder werden durch ihre Außenministerinnen und Außenminister vertreten sein.

Vom Baltikum über Ungarn nach Berlin

Außenminister Heiko Maas und US-Außenminister Mike Pompeo besuchen die Gedenkstätte zur deutschen Teilung in Mödlareuth, 07.11.2019
Außenminister Heiko Maas und US-Außenminister Mike Pompeo besuchen die Gedenkstätte zur deutschen Teilung in Mödlareuth, 07.11.2019© Thomas Koehler/photothek.net

Der Empfang im Vorfeld der Feierlichkeiten zum Jubiläum des Mauerfalls am Brandenburger Tor bildet den Abschluss einer ganzen Reihe von Reisen und Veranstaltungen, in deren Mittelpunkt der Anteil anderer europäischer Länder und der alliierten Mächte des Zweiten Weltkriegs am Ende der deutschen Teilung stand.

So besuchte Außenminister Maas in dieser Woche die ungarische Hauptstadt Budapest und würdigte hier den entscheidenden Impuls, der von der Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze am 10./11. September auf den Fall des „Eisernen Vorhangs“ insgesamt ausging.

Ebenfalls in dieser Woche traf Maas den estnischen Außenminister Urmas Reinsalu in Berlin. Die Bevölkerungen der baltischen Staaten hatten bereits am 23. August 1989 mit einer über 600 Kilometer langen Menschenkette ein eindrucksvolles Zeichen zur Überwindung der Teilung Europas gesendet.

Maas würdigt Anteil von Europäern und Alliierten am Mauerfall

Schließlich besuchte der Außenminister am vergangenen Donnerstag zusammen mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Mike Pompeo den im Kalten Krieg geteilten Grenzort Mödlareuth sowie die Schauplätze der Friedlichen Revolution in Leipzig. Hier unterstrich Außenminister Maas die „Führungskraft Amerikas“, ohne die „es keine Wiedervereinigung gegeben“ hätte.

Wir Deutsche wissen, wem wir dieses Glück verdanken: Den hunderttausenden Ostdeutschen, die für die Freiheit auf die Straße gegangen sind. Aber auch den Danziger Werftarbeitern, den singenden Revolutionären in den baltischen Ländern, den Ungarn, die als erste den Eisernen Vorhang durchtrennten, den Vordenkern der Charta 77 in Prag, den Kerzendemonstranten in Bratislava, den Aufständischen von Timișoara – all den Frauen und Männern, deren Freiheitswille Mauern und Stacheldraht hinwegfegte. Und wir verdanken es unseren Freunden und Bündnispartnern im Westen, aber auch Gorbatschows Politik von Glasnost und Perestroika, die den Weg ebneten zur Wiedervereinigung. (Außenminister Heiko Maas)

Versprecher in die Freiheit

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 hatten die Umbrüche in Osteuropa und der Druck der Proteste der ostdeutschen Bevölkerung für Freiheit und Demokratie zur Öffnung der Grenzübergänge an der Berliner Mauer geführt. Zuvor hatten Politbüro und Zentralkomitee (ZK) der SED Lockerungen der strengen Ausreisebestimmungen beschlossen, die allerdings erst am Folgetag veröffentlicht werden sollten.

Die vorzeitige Ankündigung der Erleichterungen durch ZK-Sprecher Günter Schabowski am Abend des 9. November, die nach seinen Angaben „sofort, unverzüglich“ in Kraft treten sollten, führte zu einem unerwarteten Ansturm auf die Grenzübergänge von Ost- nach Westberlin und schließlich zu deren Öffnung. Der „Eiserne Vorhang“ war überwunden.

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