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„Urgestein der Außenpolitik“: Abschied von Gernot Erler als Russland-Koordinator

Gernot Erler, Ehemaliger Koordinator für Russland, Zentralasien und die Länder der Östlichen Partnerschaft

Gernot Erler, Ehemaliger Koordinator für Russland, Zentralasien und die Länder der Östlichen Partnerschaft, © spdfraktion.de (Susie Knoll / Florian Jänicke)

12.04.2018 - Artikel

Außenminister Maas würdigt die Arbeit des renommierten Experten für die deutsch-russischen Beziehungen.

Die Beziehungen zwischen Russland, Deutschland und Europa, die Außen- und Friedenspolitik, und vor allem den Ausgleich zwischen Ost und West nennt Gernot Erler sein „Lebensthema“. Am Anfang stand für Erler dabei Willy Brandts Engagement für die Ost- und Entspannungspolitik, das sein Interesse für das Thema weckte, als er nach dem Abitur 1963 in der geteilten Stadt Berlin Geschichte, Slawische Sprachen und Politikwissenschaften studierte.

„Er hat in schwierigen Zeiten unermüdlich dafür geworben, dass politische Differenzen zwischen Deutschland und Russland keinen Keil zwischen unsere Gesellschaften treiben“, so Außenminister Maas. Mit Erler verlasse ein Urgestein der deutschen Außenpolitik das Auswärtige Amt.

Erster ‚Russland-Beauftragter‘

Nach 30 Jahren als Bundestagsabgeordneter blickt Gernot Erler auf eine lange Parlaments- und Politikerkarriere zurück, die ihn auch mehrfach ins Auswärtige Amt führte. Zwischen 2005 und 2009 unterstützte er als Staatsminister die Arbeit des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier. Er gilt als einer der Väter der EU-Zentralasienstrategie, die 2007 während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auf den Weg gebracht wurde. Im Januar 2014 wurde er Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft. So war Gernot Erler von 2003 bis 2006 der erste „Russland-Beauftragte“, wie er vor allem in der Öffentlichkeit genannt wurde.

Unermüdlicher Einsatz für den Dialog

Erler setzte zahlreiche bleibende politische Akzente, so auch während des deutschen OSZE-Vorsitzes 2016, als er als Sonderbeauftragter der Bundesregierung im Einsatz war – dies vor dem Hintergrund schwieriger politischer Rahmenbedingen im europäisch-russischen Verhältnis. In allen seinen politischen Funktionen war es Gernot Erler immer wichtig, den Dialog zu suchen, um Differenzen zwischen Staaten und Gesellschaften zu überwinden, Vertrauen aufzubauen und Konflikte auf politischem Wege zu lösen. Das Auswärtige Amt würdigt die Verdienste Gernot Erlers in der Außenpolitik und insbesondere um die Beziehungen Deutschlands zu Osteuropa mit größter Anerkennung und besonderem Dank.


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