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Außenminister Maas trifft US-Außenminister Blinken in Ramstein
Im virtuellen Gespräch verständigten sich die beiden Außenminister gemeinsam mit Vertretern von weiteren 22 Staaten und Internationalen Organisationen auf Zusammenarbeit und Abstimmung innerhalb der internationalen Gemeinschaft, © Thomas Koehler/photothek.net
Zentrales Thema der Begegnung von Außenminister Heiko Maas und seinem US-amerikanischen Amtskollegen Antony Blinken am 8. September im rheinland-pfälzischen Ramstein war die Sorge um die Zukunft der Menschen in Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban.
Im virtuellen Gespräch verständigten sich die beiden Außenminister gemeinsam mit Vertretern von weiteren 22 Staaten und Internationalen Organisationen auf Zusammenarbeit und Abstimmung innerhalb der internationalen Gemeinschaft mit dem Ziel, noch offene Fragen schnellstmöglich zu lösen.
In Afghanistan droht eine dreifache humanitäre Krise: In vielen Teilen des Landes herrscht schon jetzt Nahrungsmittelknappheit aufgrund von Dürre. Gleichzeitig sind internationale Hilfszahlungen gestoppt worden, auf die die Menschen vor Ort dringend angewiesen sind. Wenn die neuen Machthaber in Afghanistan nicht in der Lage sind, die Staatsgeschäfte aufrechtzuerhalten und weiterzuführen, droht nach dem politischen auch ein wirtschaftlicher Kollaps – mit noch drastischeren Folgen. Zur Abwendung einer humanitären Krise seien nun vor allem schnelle Hilfsleistungen über die Vereinten Nationen erforderlich, so Außenminister Maas.
In der abschließenden Pressekonferenz äußerten sich Außenminister Maas und Außenminister Blinken auch zur Frage der Zusammenarbeit mit den Taliban über humanitäre Hilfe hinaus: Deutschland habe klare Erwartungen an die Taliban, dazu gehört die sichere Ausreise von deutschen Staatsangehörigen, Ortskräften und besonders schutzbedürftigen Personen und der unbedingte Schutz von Menschen- und Frauenrechten. Die Taliban müssten ferner verhindern, dass Afghanistan erneut ein Hort für den Export von Terrorismus werde.
Die von den Taliban nun vorgestellte Regierung stimme ihn „nicht optimistisch“, so Maas, da sie ohne Einbeziehung anderer Gruppen gebildet worden sei. Den Taliban müsse klar sein, dass internationale Isolation nicht in ihrem Interesse ist.
Seinem amerikanischen Amtskollegen dankte Außenminister Maas für die Zusammenarbeit, auch bei der Evakuierung von Schutzbedürftigen:
Mit keinem anderen Partner haben wir uns zu Afghanistan zuletzt enger ausgetauscht als mit den USA.
Auch in der nächsten Phase wollen beide Staaten gemeinsam und koordiniert vorgehen.