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Außenminister Maas empfängt seinen pakistanischen Amtskollegen Qureshi in Berlin

Aussenminister Heiko Maas trifft den pakistanischen Außenminister Makhdoom Qureshi

Aussenminister Heiko Maas trifft den pakistanischen Außenminister Makhdoom Qureshi, © Florian Gaertner/photothek.net

12.04.2021 - Artikel

Im siebzigsten Jahr diplomatischer Beziehungen beider Länder besucht der pakistanische Außenminister Shah Mahmood Qureshi Deutschland vom 11.-13. April. Als Nachbar von Afghanistan, China und Indien spielt Pakistan eine wichtige Rolle für Stabilität in Südasien.

Im Oktober 1951 gehörte Pakistan zu einem der ersten Länder, das die damals noch junge Bundesrepublik Deutschland diplomatisch anerkannte. Heute ist Deutschland der wichtigste Handelspartner Pakistans in der EU. Für Deutschland ist Pakistan ein wichtiger Partner mit Blick auf eine politische Lösung des Konflikts in Afghanistan. In Fragen der regionalen Stabilität in Südasien spielt Pakistan eine wichtige Rolle. Daher spielte die politische und sicherheitspolitische Lage in der Region eine prominente Rolle im Gespräch der beiden Außenminister – neben Themen der bilateralen Zusammenarbeit im siebzigsten Jahr der diplomatischen Beziehungen Deutschlands und Pakistans.

Wichtiger Akteur in Afghanistan

Pakistan ist gesellschaftlich wie kulturell eng verbunden mit seinem Nachbarn Afghanistan. Der jahrzehntelange Konflikt im Nachbarland ist auch eine große Bürde für Stabilität und Entwicklung in Pakistan. So beherbergt Pakistan rund 2,5 Mio. afghanische Flüchtlinge und Migranten. Deutschland teilt mit Pakistan das unmittelbare Interesse an einer politischen Lösung des Konflikts in Afghanistan. Pakistan hat wiederholt seine Bereitschaft erklärt, seinen Beitrag hierzu zu leisten. So hat das Land das Zustandekommen der aktuell in Doha laufenden afghanischen Friedensverhandlungen befördert. Auch Deutschland unterstützt die Verhandlungen in Doha aktiv. Um die Friedensverhandlungen zwischen der Afghanischen Republik und den Taliban nicht zu gefährden, muss die Gewalt in Afghanistan unbedingt reduziert werden. Hierzu hat auch Pakistan wiederholt aufgerufen.

Signale der Entspannung im schwierigen Verhältnis zu Indien

Seit der Gründung der beiden Staaten Indien und Pakistan nach dem Zweiten Weltkrieg ist das Verhältnis beider Länder von Rivalität und Misstrauen geprägt. Nicht zuletzt vier Kriege haben tiefe Spuren im kollektiven Gedächtnis auf beiden Seiten der in Teilen umstrittenen Grenze hinterlassen. Daher sind die jüngsten Annäherungsschritte beider Länder nicht selbstverständlich. An die Stelle der schrillen Rhetorik der letzten Jahre ist jüngst ein respektvoller Austausch beider Regierungschefs getreten. Am 25. Februar vereinbarten die Militärführungen beider Länder zudem, die auf dem Papier schon lange bestehende Waffenruhe entlang der sogenannten „Line of Control“, die den indisch vom pakistanisch verwalteten Teil Kaschmirs trennt, nunmehr strikt einzuhalten. Dies sind vorsichtige, zugleich ermutigende Signale der Entspannung, auf die es nun weiter aufzubauen gilt.

Vielfalt und vielfältige Herausforderungen

Pakistan ist mit rund 220 Mio. Einwohnern das fünftgrößte Land der Welt. Es ist geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher Ethnien. Pakistan ist im Vergleich zu manchen anderen Ländern Südasiens touristisch noch wenig erschlossen, doch das Land verfügt über beeindruckende historische Monumente von der griechischen bis zur Moguln-Zeit, hat im Norden eine wild-romantische Bergwelt und mit dem K2 den zweithöchsten Berg der Welt zu bieten.

Zugleich steht Pakistan vor vielfältigen Herausforderungen, darunter ein sehr hohes Bevölkerungswachstum, Bedrohungen durch verschiedene terroristische Gruppierungen und die Folgen des Klimawandels. Teil der Realität in Pakistan ist auch, dass es immer wieder zu Spannungen zwischen verschiedenen religiösen Gruppen kommt, die teils durch öffentliche Hasskampagnen verschärft werden. Religiöse Minderheiten werden häufig nicht ausreichend geschützt. Zudem führt das strenge und teils uneindeutig formulierte Blasphemiegesetz immer wieder zu missbräuchlicher Verwendung. Die Bundesregierung steht auch zu diesen Fragen in regelmäßigem Austausch mit der pakistanischen Regierung.

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