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Bilaterale Beziehungen, Sicherheit in Europa, Lage in Nahost: Außenminister Wadephul reist zu Gesprächen nach Wien

Außenminister Wadephul trifft in Wien die österreichische Außenministerin Meinl-Reisinger und den israelischen Außenminister Sa’ar © Photothek Media Lab
Außenminister Wadephul reist heute zu Antrittsgesprächen mit seiner österreichischen Amtskollegin nach Wien. Auch den israelischen Außenminister wird er dort treffen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen Europas Sicherheit, die Lage in Nahost und die Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich.
Deutschland und Österreich sind weit mehr als nur Nachbarn. Beide Länder sind durch eine dynamische Grenzregion, enge wirtschaftliche Verflechtungen und unzählige persönliche Verbindungen eng miteinander verwoben. Täglich überqueren tausende Pendlerinnen und Pendler die Grenze – zum Arbeiten, Studieren oder um Familie und Freunde zu besuchen. Außenminister Wadephul reist heute nach Wien, um dieser Partnerschaft im Herzen Europas neue Impulse zu geben. Gemeinsam mit seiner österreichischen Amtskollegin Beate Meinl-Reisinger will er Antworten auf die drängenden außen- und sicherheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit finden.
Partnerschaft weiter vertiefen – für ein starkes Europa
Deutschland und Österreich wollen ihre ohnehin enge Zusammenarbeit weiter ausbauen. Neben den regelmäßigen Treffen auf EU-Ebene sollen künftig auch bilaterale Gespräche zu strategischen Fragen Europas intensiviert werden. Beide Länder eint u.a. das Ziel, den Westbalkan stärker an die EU zu binden und den Erweiterungsprozess konsequent voranzutreiben.
Auch wirtschaftlich sind Deutschland und Österreich eng verflochten. Gerade in der Grenzregion zeigt sich, wie europäische Zusammenarbeit konkrete Vorteile für Bürgerinnen und Bürger bringt: Arbeitsplätze entstehen, Wohlstand wächst. Um diesen Austausch weiter zu erleichtern, wollen beide Länder Hindernisse in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit weiter abbauen und bürokratische Barrieren verringern.
Solidarität mit der Ukraine: Konsequentes Handeln gefordert
Ein zentrales Thema der Gespräche in Wien ist die drastisch verschärfte Lage in der Ukraine. Die jüngsten russischen Angriffe haben zahlreiche zivile Opfer gefordert und lebenswichtige Infrastruktur zerstört. Deutschland und Österreich sind sich einig: Europa muss jetzt entschlossen und geschlossen reagieren – unter anderem mit strikteren Maßnahmen gegen Sanktionsumgehungen Russlands und einem schnellen Inkrafttreten des nächsten EU-Sanktionspakets.
Handelspolitik: Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sichern
Auch das Thema Außenhandelsbeziehungen steht in Wien auf der Agenda. Deutschland und Österreich setzen sich gemeinsam für offene Märkte und fairen Handel ein. Ein zentrales Ziel ist es, einen Handelsstreit zwischen der EU und den USA zu verhindern – vor allem hohe Zölle, die europäische Unternehmen und Verbraucher belasten würden. Ebenfalls auf dem Tisch: das EU-MERCOSUR-Freihandelsabkommen. Deutschland drängt darauf, hier rasch voranzukommen – denn in dem Abkommen mit vier südamerikanischen Staaten liegen große Chancen für Exporte und nachhaltiges Wachstum.
Gemeinsames Gespräch mit Israels Außenminister: Fokus auf Gaza
In Wien trifft Außenminister Wadephul auch seinen israelischen Amtskollegen Gideon Sa’ar. Im Mittelpunkt des Gesprächs steht die dramatische humanitäre Lage im Gazastreifen: Nahezu täglich werden Menschen getötet, während sie versuchen, Hilfsgüter zu verteilen oder selbst an Hilfe zu gelangen. Deutschland drängt darauf, die humanitäre Hilfe deutlich auszuweiten – insbesondere durch mehr UN-Hilfstransporte, ausreichende Mengen an Treibstoff für Krankenhäuser und Wasserwerke sowie ungehinderten Zugang in alle Teile des Gazastreifens.
Zugleich setzt sich Deutschland eindringlich für eine Waffenruhe ein, die auch die Freilassung aller Geiseln ermöglicht, die weiterhin von der Hamas festgehalten werden. Langfristig braucht es eine politische Lösung, die Israels Sicherheit dauerhaft garantiert und den Palästinenserinnen und Palästinensern eine Perspektive eröffnet – auf Basis einer verhandelten Zwei-Staaten-Lösung.