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Namibia: Beziehungen zu Deutschland

22.12.2021 - Artikel

Zentrales Anliegen in den bilateralen Beziehungen ist die Aufarbeitung der unter deutscher Kolonialherrschaft in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika im Krieg von 1904 – 1908 an den Völkern der Herero und Nama begangenen Gräuel. Am 15. Mai 2021 wurde der Entwurf einer Gemeinsamen Erklärung paraphiert, der inzwischen in Deutschland und Namibia zur Beratung und Unterschrift vorliegt.

Namibia wurde hart von der Covid-19-Pandemie getroffen. Mehrfach leistete die Bundesregierung Hilfe mit Impfstoffspenden und durch die Lieferung von Krankenhausausrüstung, Beatmungsgeräten und anderem medizinischen Gut. Zudem wurde Finanzhilfe zur Milderungen wirtschaftlicher und sozialer Folgen der Krise geleistet.

Der jährliche Handelsaustausch zwischen Deutschland und Namibia belief sich zuletzt auf 216 Mio Euro (2020). Das Interesse der Investoren konzentriert sich aktuell auf Projektvorhaben zur Herstellung Grünen Wasserstoffs. Der Tourismussektor, dem als Einnahmequelle (ca. 120.000 deutsche Reisende im Jahr) große Bedeutung in der namibischen Volkswirtschaft zukommt, brach in Folge der Corona-Krise jedoch 2020 um ca. 70% ein.

Dem besonderen deutsch-namibischen Verhältnis trägt auch die Entwicklungszusammenarbeit Rechnung. Von 1990 bis 2020 erhielt Namibia über 1,4 Mrd. Euro und damit die bislang höchsten Pro-Kopf-Zuwendungen deutscher Entwicklungshilfe weltweit.  Bei den Regierungsverhandlungen vom Oktober 2021 wurden 242 Millionen Euro zugesagt.

Die kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen sind breit angelegt. Das Goethe-Institut wie auch die bilinguale Deutsche Höhere Privatschule Windhuk (DHPS), neun Partnerschulen (PASCH) und die Deutsche Welle engagieren sich vor Ort in umfangreicher Sprach- und Programmarbeit. Hochschulkooperationen bestehen mit der University of Namibia (UNAM) und der Namibia University of Science and Technology (NUST). Gemeinsam mit europäischen Partnern und der University of Namibia (UNAM) betreibt das Max-Planck-Institut für Kernphysik Heidelberg im zentralnamibischen Khomas-Hochland das „High Energy Telescopic System (H.E.S.S.) Teleskop“. Der Kulturerhalt in Namibia wird mit Mitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt.

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