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160 Jahre diplomatische Beziehungen mit Japan
Matsumoto Castle Japan, © Zoonar.com/Marco Brivio
Am 24.1.1861 unterzeichneten Japan und Preußen einen Vertrag über Freundschaft, Schifffahrt und Handel und legten damit den Grundstein für 160 Jahre diplomatische Beziehungen. Heute sind wir enge Partner und engagieren uns für Frieden, Abrüstung, Multilateralismus, Demokratie und Freihandel.
Historische Bande
Als am 24. Januar 1861 Japan und Preußen den ersten deutsch-japanischen Vertrag unterzeichneten, hieß die japanische Hauptstadt noch Edo. Seitdem sind 160 Jahre vergangen, die von Anfang an durch einen intensiven Austausch bestimmt waren, vor allem in der Medizin und im Rechtswesen. Die bilateralen Beziehungen wurden aber auch geprägt durch die Schrecken der beiden Weltkriege und den Aufbau demokratischer, pluralistischer Strukturen in beiden Staaten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Enge und vertrauensvolle Partnerschaft
Heute ist Japan einer der wichtigsten Partner Deutschlands im indo-pazifischen Raum. Grundlage der sehr guten Beziehungen sind eine enge zivilgesellschaftliche und politische Zusammenarbeit sowie geteilte Interessen und Werte:
Im Zentrum steht heute das gemeinsame Eintreten für eine regelbasierte und multilaterale internationale Ordnung. Japan und Deutschland sind Partner in den G7 und G20 und arbeiten eng in den Vereinten Nationen zusammen – auch hinsichtlich deren Reform. Zudem gehören beide Länder zu den wichtigsten Beitragszahlern der VN. Wirtschaftlich ist Japan der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands in Asien (das bilaterale Handelsvolumen belief sich 2019 auf ca. 44 Mrd. Euro). Freie und faire Handelsbedingungen sind für den Wohlstand der Bürgerinnen und Bürger beider Länder von großer Bedeutung.
Gemeinsame Herausforderungen
Japan ist ein wichtiger Partner bei der Stärkung des Multilateralismus und bei der Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen – allen voran den Auswirkungen des Klimawandels. Darüber hinaus stehen die japanischen und deutschen Gesellschaften vor ähnlichen Herausforderungen: Angefangen bei der aktuellen Covid-19-Pandemie über den demografischen Wandel zu Fragen der zukünftigen Energiepolitik, der Konnektivität und Digitalisierung. Die langen und belastbaren kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan bilden hierbei ebenfalls eine wichtige Grundlage: Im Rahmen der über 800 bilateralen Hochschulkooperationen und durch das dichte Netz an Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen findet ein enger Austausch und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu diesen Zukunftsfragen statt.
Fokus auf den Indo-Pazifik
Die Bundesregierung hat am 2. September 2020 die Leitlinien zum Indo-Pazifik verabschiedet, die strategische Grundüberlegungen der deutschen Außenpolitik in der Region definieren. Die Leitlinien zielen auf eine Diversifizierung und Intensivierung der Beziehungen in und mit der Region. Dabei gibt es mit Japan besonders viele Gemeinsamkeiten. Im Fokus steht besonders die Stärkung der regelbasierten internationalen Ordnung in der Region. Wichtige Themen sind zudem der Kampf gegen den Klimawandel, die Stärkung des Freihandels sowie die sicherheitspolitische und wissenschaftliche Zusammenarbeit.