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Außenminister Maas und Hochkommissar Grandi eröffnen Konferenz „The Other 1 Percent – Flüchtlinge an Hochschulen weltweit“
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni lädt das Auswärtige Amt, der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR am 18. und 19. Juni 2019 zur internationalen Konferenz „The Other 1 Percent – Flüchtlinge an Hochschulen weltweit“ in den Weltsaal des Auswärtigen Amts in Berlin ein. Der Zugang zu Hochschulbildung ist von essentieller Bedeutung für Flüchtlinge und Aufnahmeländer und daher zentrales Thema der Konferenz.
Während weltweit 36 Prozent der jungen Menschen studieren, sind es in der Gruppe der Flüchtlinge nur etwa ein Prozent – eine erschreckend geringe Zahl,
sagte Außenminister Maas im Vorfeld der Konferenz.
Unser Ziel muss es daher sein, viel mehr Flüchtlingen, die vor Leid und Kriege geflohen sind, eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben. Das geht nur über Zugang zu Bildung. Bildung bietet Zukunftschancen und erleichtert die Integration. Und durch Bildung können wir nachhaltig zur Konfliktprävention beitragen.
Bildung ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger Lösungen für Flüchtlingssituationen, wie sie im Globalen Pakt für Flüchtlinge vorgesehen sind. Das kann nur durch enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, einschließlich der Flüchtlinge selbst, gelingen. Außenminister Heiko Maas und der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen Filippo Grandi werden neben vielen internationalen Expertinnen und Experten auch eine Delegation geflüchteter Studierende begrüßen.
Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen Filippo Grandi sagte vor der Konferenz:
Hochschulbildung ist nicht nur Chance für den Einzelnen. Sie ist Hoffnung für ganze Flüchtlingsfamilien und Gemeinschaften. Flüchtlinge, die studieren, sind Vorbilder, Bereicherung für ihr Aufnahmeland und sie können eines Tages beim Wiederaufbau ihrer Heimat helfen. Das Etikett des Flüchtlings tritt in den Hintergrund und das Potenzial als Mensch rückt in den Fokus. Programme wie DAFI, “Connected Learning” und “Leadership for Syria” sind beispielhaft, aber zu wenige Flüchtlinge können bisher von diesen Leuchttürmen profitieren. Mehr Anstrengung ist nötig und sinnvoll. Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass bis 2030 15% der Flüchtlinge Zugang zu höherer Bildung haben.
Ziel der Konferenz ist es, die Bedeutung von Hochschulbildung im Fluchtkontext zu betonen und die Aufmerksamkeit auf Programme wie die Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein (DAFI) zu richten. Durch umfangreiche Stipendienprogramme unter anderem des DAAD fördern wir auch das Studium ausländischer exzellenter Studentinnen und Studenten in Deutschland.
Bildung ist zentral für die Integration von Flüchtlingen. Im Austausch miteinander und in der persönlichen Begegnung liegt der Schlüssel für gegenseitigen Respekt und Verständigung
so DAAD-Präsidentin Prof. Margret Wintermantel.
Gerade in dieser schwierigen Zeit, die Menschlichkeit und ein weltoffenes Miteinander in besonderem Maße erfordert, setzt sich der DAAD seit vielen Jahren dafür ein, Flüchtlingen den Hochschulzugang und die Integration ins Studium zu erleichtern – im Ausland und seit einigen Jahren auch verstärkt innerhalb Deutschlands. Mit unseren Programmen “Leadership for Syria”, “HOPES”, „Integra“ und “Welcome” konnten wir bereits die Zukunftschancen vieler geflüchteter Studierender erfolgreich verbessern und werden uns hier auch in Zukunft gemeinsam mit den deutschen Hochschulen engagieren.
Die Konferenz wird von der gleichnamigen Fotoausstellung “The Other 1 Percent” zu DAFI Studierenden weltweit begleitet, welche bis zum 9. Juli im Lichthof des Auswärtigen Amtes zu sehen sein wird. Die Ausstellung erzählt die Geschichten von Studierenden mit Fluchthintergrund in Kenia, dem Senegal, Jordanien, Libanon, Pakistan und Ruanda. Sie handeln von der Überwindung trostloser Zukunftsperspektiven, großer Hindernisse sowie von eigenen und fremden Vorurteilen, und davon, wie diese Menschen dennoch ihre eigene Erfolgsgeschichte schreiben konnten.
Weitere Informationen sowie das Programm zur Konferenz finden Sie hier.