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Staatsministerin Böhmer zur Aufnahme der Genossenschaftsidee in die „Repräsentative Liste des Immatriellen Kulturerbes der Menschheit“ der UNESCO
Staatsministerin Maria Böhmer wird am 11. Mai offiziell die Urkunden zur Aufnahme der „Idee und Praxis der Organisation gemeinsamer Interessen in Genossenschaften“ in die von der UNESCO geführte „Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ an die Deutsche Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft e.V. und die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft e.V. in Berlin überreichen.
Dazu äußerte Böhmer:
Zum ersten Mal hat die UNESCO ein von Deutschland nominiertes Element als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Dies freut mich als Rheinland-Pfälzerin umso mehr, da der berühmte Genossenschaftler Friedrich-Wilhelm Raiffeisen aus meinem Bundesland stammt.
Dass rund 800 Millionen Menschen in über 100 Ländern genossenschaftlich organisiert sind, zeigt die große Strahlkraft und völkerverbindende Idee von Genossenschaften. Sie stellen, so Böhmer weiter, eine moderne und zukunftsgerichtete Organisationsform mit besonderer Kreativität, Flexibilität und Innovationsfähigkeit dar.
Zu den Perspektiven des Genossenschaftswesen sagte Böhmer:
Gerade in der Entwicklungszusammenarbeit bietet die Idee des Genossenschaftswesens Modelle, die sowohl wirtschaftlich wie auch politisch nachhaltig erfolgreich sind. Ich bin davon überzeugt, dass die Genossenschaftsidee und die mit ihr verbundenen Werte ein besonders wertvolles kulturelles Erbe darstellt, das unsere Gesellschaft positiv prägt und weit darüber hinaus in der Welt immer auch große praktische Bedeutung hat, weil es jeweils aktuelle Herausforderungen eigenverantwortlich zu bewältigen hilft.
Hintergrund:
Die „Idee und Praxis der Organisation gemeinsamer Interessen in Genossenschaften“ war Ende 2016 in Addis Abeba in die „Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ der UNESCO eingetragen worden. Die „Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ umfasst beispielweise Musik, Tanz, Theater, aber auch mündliche Überlieferungen, Bräuche, Feste und Handwerkskünste. Sie wurde 2008 eingeführt, um das Immaterielle Kulturerbe weltweit sichtbar zu machen und das Bewusstsein um die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu schaffen.