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Treffen von Staatsministerin Böhmer mit dem italienischen Kulturminister Franceschini in Rom: Initiativen zum Kulturaustausch und zur Ausweitung des Kulturgutschutzes gestartet.
Italien, Frankreich und Deutschland haben gestern in Rom eine Initiative zur Stärkung der kulturellen Bildung in Europa angestoßen. In dem gemeinsamen Schreiben an den EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Tibor Navracsics, und an die Vorsitzende des Komitees für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments, Petra Kammerevert, wird vorgeschlagen, dass ein EU-Programm für Jugendliche im Bereich der europäischen Kultur auf den Weg gebracht wird.
Zugleich haben Staatsministerin Böhmer und der italienische Kulturminister, Dario Franceschini, mit der Unterzeichnung eines Schreibens an die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini eine Initiative zur Stärkung des Kulturgutschutzes in den Außenbeziehungen der Europäischen Union gestartet.
Beide Initiativen wurden während der ersten G7-Kulturministerkonferenz Ende März in Florenz entwickelt: Zum einen wollen Deutschland und Italien erreichen, das der Kulturgutschutz durch die EU weiter voran gebracht wird. Dem soll die Verankerung des Kulturgutschutzes im Rahmen der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU dienen. Dabei kann an die Expertise der italienischen Carabinieri Task Force und an das deutsche Expertennetzwerk „Archaeological Heritage Network“ angeknüpft werden.
Zudem wollen Deutschland, Italien und Frankreich das Verständnis, den Zusammenhalt und die gemeinsame Wertschätzung der europäischen Einheit in Vielfalt stärken. Deshalb wird vorgeschlagen, ein Programm mit dem Arbeitstitel „Mobility in Culture“ zu entwickeln und umzusetzen. Es soll als Austauschprogramm für junge Menschen im kulturellen und kreativen Bereich angelegt sein und Aufenthalte in verschiedenen kulturellen Einrichtungen der EU-Mitgliedstaaten eröffnen, unter anderem Theater, Filmwirtschaft, Museen, Bibliotheken. Das Programm soll junge Menschen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund ansprechen, insbesondere diejenigen, die nicht am ERASMUS-Programm teilnehmen können. Das Europäische Kulturerbejahr 2018 wäre ein idealer Zeitpunkt für den Auftakt der Initiative.
Dazu erklärte Staatsministerin Böhmer:
Es ist uns mit der ersten G7-Kulturministerkonferenz und der „Gemeinsamen Erklärung von Florenz“ gelungen, die Agenda der G7 um die Kulturpolitik und den Kulturgutschutz zu erweitern. Dieses Anliegen wollen wir gemeinsam mit Frankreich und Italien mit einem doppelten Ansatz auf EU-Ebene unterstützen.
Im Vordergrund stehen dabei erstens die Vermittlung kultureller Bildung an junge Menschen, um der Idee Europa neue Impulse zu geben, zweitens soll die EU den Schutz von Kulturgütern ausweiten, um deren Bedrohung in Krisenregionen, durch Terror und Naturkatastrophen besser zu begegnen.