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Außenminister Gabriel: „Europa muss in jeder Generation neu erkämpft werden“

05.05.2017 - Pressemitteilung

Außenminister Gabriel erklärte heute (05.05.):

Das gemeinsame Projekt Europa muss in jeder Generation neu erkämpft werden. Entscheidend ist, dass wir die Herzen der jungen Menschen überall auf unserem Kontinent für die Zukunft Europas zurückgewinnen.

In Frankreich steht übermorgen auch die Zukunft unseres europäischen Friedensprojektes zur Wahl.

Gestern hat die TUI-Stiftung eine Jugendstudie zu Europa vorgestellt, die Angst macht und uns aufrütteln muss. Nicht wegen der sehr guten Ergebnisse in Deutschland: Bei uns sind die meisten jungen Menschen offenbar zufrieden mit ihrem Leben und dem Beitrag Europas zu ihren Perspektiven. Sie stehen mit großer Mehrheit hinter dem gemeinsamen Projekt Europa. Zum Glück!

Anderswo in Europa ist es anders, auch und gerade in Frankreich. Eine halbe Generation an wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten und Zukunftssorgen haben tiefe Spuren im politischen Bewusstsein der Jugend Europas hinterlassen und den Glauben an Europa bei Vielen erodieren lassen. Dass damit auch das Vertrauen in die Demokratie Schaden genommen hat, ist besonders bedrückend.

Die Vorteile der EU werden nur noch in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit gesehen. Davor dürfen wir nicht die Augen verschließen, sondern müssen handeln. Wir brauchen deshalb einen neuen Aufbruch und konkrete Projekte, die neues Vertrauen in Europa und konkreten Mehrwert für die Zukunftsperspektiven junger Menschen überall in Europa schaffen.

Das gilt besonders für Europäische Erfahrungen in der Ausbildung junger Menschen. Hier müssen und können wir viel mehr investieren. Denn das lohnt sich - für die Chancen jedes Einzelnen aber auch zur Stärkung des Projektes Europa insgesamt. Austauschprogramme wie Erasmus könnten sich so noch viel stärker als bisher an alle jungen Menschen - darunter auch an Auszubildende – richten, nicht nur an Studierende. Auch den europäischen Freiwilligendienst sollten wir ausbauen. Europa darf kein Eliteprojekt sein. Wir wollen kein „akademisches Europa“, sondern ein Europa für alle.

Hintergrund

Bei der Studie „Junges Europa 2017 - Jugendstudie der TUI Stiftung“ wurden junge Menschen in verschiedenen EU-Ländern zu Ihrer Haltung zu Europa befragt. Demnach kritisieren viele junge Europäer konkrete politische Ziele und Pläne der EU und stören sich an der Arbeitsweise der EU-Institutionen. Mehr als ein Drittel will, dass EU wieder Macht an nationale Regierungen zurück gibt. Insgesamt sieht nur Hälfte der jungen Europäer die Demokratie als beste Staatsform an. Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier:

www.tui-stiftung.de

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