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Außenminister Steinmeier zur Lage in Aleppo

15.12.2016 - Pressemitteilung

Zur Lage in Aleppo sagte Außenminister Steinmeier heute (15.12.) in Berlin:

Dass nun die Evakuierungen aus den letzten noch von der Opposition gehaltenen Straßenzügen Ost-Aleppos begonnen und die ersten Konvois mit Zivilisten und Kämpfern die zerstörte Stadt verlassen haben, ist mehr als wir nach den gestrigen politischen Blockaden erwarten konnten.

Wir sind - in diesen dunklen Tagen und Stunden - froh um jedes Menschenleben, das gerettet wird und nicht in der zerbombten, verwüsteten Stadt vergeht.

Entscheidend ist jetzt: Egal ob Männer, Frauen oder Kinder - es darf keine Übergriffe, Gewalt- oder Racheakte gegen die Zivilbevölkerung oder Angehörige ziviler Hilfsstrukturen wie die Weißhelme geben.

Die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz müssen ihren gerade in diesen Tagen unersetzlichen Beitrag uneingeschränkt und ungehindert leisten können. Dies war auch heute noch nicht der Fall.

Es ist die Verantwortung des Assad-Regimes und seiner russischen und iranischen Unterstützer, die Versorgung der Menschen sicherzustellen und für ihre Sicherheit zu sorgen.

Wir müssen die Menschen in Aleppo, die den Kämpfen entronnen sind, jetzt humanitär versorgen. Sie brauchen Nahrung, sauberes Wasser, Schutz gegen die Kälte. Das ist die allererste Priorität. Die humanitäre Hilfe steht bereit, die Helfer sind vor Ort, mit maßgeblicher deutscher Unterstützung. Sie müssen nur ihre Arbeit tun können.

Die Verantwortung dafür liegt in Damaskus, Moskau und Teheran. Wir werden unseren Blick nicht abwenden. Eine Rechtfertigung für die Zerstörung Aleppos gab es nie. Jetzt geht es mehr denn je darum, Menschenleben zu retten.

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