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Menschenrechtsbeauftragte Bärbel Kofler zum Angriff auf einen Hilfskonvoi in Syrien
Zum Angriff auf einen Hilfskonvoi in Syrien erklärte die Beauftragte für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt Bärbel Kofler heute (20.09.) in Berlin:
Gestern wurde ein gemeinsamer Hilfskonvoi der Vereinten Nationen und des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds bei der Entladung von Hilfsgütern in der Gegend von Aleppo aus der Luft angegriffen. Nach bisher unbestätigten Angaben wurden dabei mehr als 20 humanitäre Helfer getötet, darunter auch der Regionaldirektor des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds. Die Vereinten Nationen hatten den Konvoi zuvor mit allen Parteien koordiniert.
Ich verurteile diesen Angriff auf das Schärfste. Ich rufe das syrische Regime und die Staaten, die es unterstützen, dazu auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Humanitäre Helfer brauchen ungehinderten, sicheren Zugang zur notleidenden Bevölkerung, um dringend benötigte Hilfe zu leisten.
Hintergrund:
Am 19.09. um ca. 19.30 Uhr wurde in Urm al-Kubra südwestlich der Stadt Aleppo ein Hilfskonvoi der Vereinten Nationen und des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds (SARC) angegriffen. Der Konvoi hatte Mehl, Medikamente und medizinische Ausrüstung, Decken und weitere Hilfsgüter geladen. Laut den Vereinten Nationen wurden 18 der 31 Lastwagen zerstört, die Hilfe für 78.000 Menschen geladen hatten. Bei dem Angriff wurde auch ein Warenlager des SARC zerstört, das vom Auswärtigen Amt über das Deutsche Rote Kreuz gefördert wird.
Der Konvoi war Teil der regulären Monatsplanung der Vereinten Nationen, die am 06.09. vom syrischen Regime bestätigt wurde. Die Vereinten Nationen haben in Reaktion auf den Angriff alle Hilfslieferungen in Syrien vorerst gestoppt.