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Menschenrechtsbeauftragte zu drohender Hinrichtung in Iran

01.06.2016 - Pressemitteilung

Anlässlich der Meldungen über die drohende Hinrichtung des jungen Iraners Mohammad Reza Haddadi erklärte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung im Auswärtigen Amt, Bärbel Kofler, heute (01.06.):

Nachdem erst letzte Woche ein zur Tatzeit Minderjähriger hingerichtet werden sollte, droht nun die Hinrichtung eines weiteren jungen Iraners. Auch Mohammad Reza Haddadi war zum Zeitpunkt der ihm vorgeworfenen Taten noch minderjährig. Nichtsdestotrotz wurde sein Todesurteil aufrechterhalten. Dies ist völlig inakzeptabel. Iran verstößt damit erneut gegen seine internationalen Verpflichtungen.

Ich appelliere daher mit Nachdruck an Iran, die geplante Hinrichtung nicht zu vollziehen und die Todesstrafe endlich abzuschaffen.

Hintergrund:

Laut Berichten von Menschrechtsorganisationen wurde Mohammad Reza Haddadi (27 Jahre) im Jahr 2004 von einem Gericht in der Provinz Fars wegen Mordes zum Tode verurteilt. Haddadi war zum Tatzeitpunkt noch minderjährig. Das oberste Gericht bestätigte das Urteil im Juli 2005. Die Hinrichtung wurde bisher mehrmals verschoben. Haddadi beteuert seine Unschuld und hat ein unter Druck abgelegtes Geständnis inzwischen zurückgezogen. Er befindet sich im Adel Abad Gefängnis in der Provinz Fars.

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