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Außenminister Steinmeier zur Feuerpause in Syrien gegenüber der Welt am Sonntag
Noch ungläubig verließen tausende Syrer gestern Nacht den Schutz der Bunker und Ruinen. Und zum ersten Mal seit vielen Jahren wachten sie auf in der Hoffnung, einen Tag ohne Bombenhagel, ohne Raketen zu erleben, einen Tag ohne Angst. Nicht überall wurde die vereinbarte Waffenruhe sofort und hundertprozentig eingehalten. Doch erstmals gibt es eine Chance auf eine wirkliche Atempause.
In weiten Teilen des Landes scheint es deutlich ruhiger zu sein. Und es ist klar: Mit jeder Stunde, die die Waffenruhe halt, steigt für Millionen Syrer nicht nur im Land selbst, sondern auch für jene, die weltweit vor Krieg und Terror geflohen sind, die Hoffnung auf Frieden in Syrien. Damit steigt auch die Verantwortung aller, diese Träume nicht zu enttäuschen.
Wir dürfen nicht zulassen, dass Provakateure zerstören, was in den letzten Wochen seit München erreicht worden ist.
Wichtig ist nun auch: Wir müssen die Chance der Waffenruhe nutzen, um auch die humanitären Zugänge weiter zu verbessern. Hier liegt die Verantwortung primär bei der syrischen Regierung. Dazu muss rasch Hilfe ins Land kommen, damit dort, wo es möglich ist, Stabilisierungshilfe geleistet werden kann. Hier sind wir im Gespräch mit UNDP, der GIZ und anderen. Und vor allem muss, wie in München vereinbart und von Staffan de Mistura jetzt angekündigt, ein echter politischer Dialog zwischen Opposition und Regime beginnen. Ohne echten politischen Wandel wird auch die Waffenruhe nicht ewig halten.