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Zukunft der Greifswalder Ukrainistik gesichert

02.11.2015 - Pressemitteilung

Das Auswärtige Amt und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben die Zukunft des in Deutschland einzigartigen Profils Ukrainistik an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald sichergestellt. Durch die Vereinbarung, die das Auswärtige Amt mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern getroffen hat, erhält die Greifswalder Ukrainistik eine gesicherte Perspektive für die kommenden Jahre. Darüber hinaus kann die Baltistik mit einem eigenständigen Studiengang an der Universität erhalten bleiben.


Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte heute (02.11.2015) dazu:

Gerade angesichts der Krisen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft brauchen wir in Deutschland mehr denn je fundiertes Wissen und Regionalkompetenz. Meine tiefe Überzeugung ist: Tragfähige außenpolitische Lösungen werden wir nur entwickeln können, wenn wir versuchen, die Welt mit den Augen der Anderen zu sehen, ‎ihre Träume und Traumata besser verstehen lernen und unseren Blick erweitern.

Dies gilt umso mehr für Kulturregionen im Osten Europas, die bislang noch viel zu wenig beleuchtet wurden. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass es uns gelungen ist, die Zukunft der Ukrainistik und der Baltistik an der Universität Greifswald für die kommenden Jahre zu sichern.

Die Greifswalder Slawistik legt seit 1996 einen besonderen Akzent auf die Ukrainistik. Ukrainische Sprache, Literatur und Kultur werden in einem für Deutschland einzigartigen Maß an der Universität vertreten. Zuletzt waren Befürchtungen laut geworden, dass eine Fortführung von Ukrainistik und Baltistik in Greifswald bedroht sei.

Das Auswärtige Amt und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben sich daher darauf verständigt, dass eine eigene Professur für Ukrainistik an der Universität Greifswald dauerhaft erhalten bleibt. Außerdem erhält das Institut für Baltistik eine wissenschaftliche Qualifikationsstelle. Die Kosten von rund 1,6 Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre teilen sich das Auswärtige Amt, das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Universität Greifswald.

Die Koalitionsparteien der Bundesregierung hatten sich im Koalitionsvertrag von 2013 darauf verständigt, die Russland- und Osteuropa-Kompetenz in Deutschland auf eine solide Grundlage stellen und die wissenschaftlich-analytische Expertise über die Region zu stärken. Durch eine Änderung des Artikels 91b des Grundgesetzes haben der Bund und die Länder ihre Kooperationsmöglichkeiten im Hochschulbereich in Fällen überregionaler Bedeutung deutlich erweitert. Dies betrifft auch die Stärkung sogenannter „Kleiner Fächer“.

Der Bildungsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Mathias Brodkorb, zeigte sich angesichts der gemeinsamen Anstrengungen erleichtert: „Ich bin dem Außenminister sehr dankbar, dass die Bundesregierung bereit ist, dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Universität Greifswald den Erhalt der Studienangebote in Ukrainistik und Baltistik zu ermöglichen. Der Wert dieser Fächer bemisst sich nicht anhand bloßer Studierendenzahlen, sondern vor allem an ihrer kultur-, wissenschafts- und außenpolitischen Bedeutung in einem zusammenwachsenden Europa. Ohne die unbürokratische Hilfe des Außenministers wäre dieser wichtige Schritt nicht möglich gewesen.“

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