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Menschenrechtsbeauftragter zum Tod des Bürgerrechtlers Tenzin Deleg Rinpoche

15.07.2015 - Pressemitteilung

Zum Tod des Bürgerrechtlers Tenzin Deleg Rinpoche erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, heute (15.07.):

„Die Nachricht vom Tod des tibetischen Mönchs und Bürgerrechtlers Tenzin Deleg Rinpoche hat mich tief getroffen. Tenzin Deleg Rinpoche genoss weltweit große Unterstützung. Seit seiner Inhaftierung und Verurteilung im Jahr 2002 haben sich international zahlreiche Politiker und auch viele Privatpersonen für seine Freilassung eingesetzt.

Die Bundesregierung und die EU haben sich in der Vergangenheit wiederholt für eine medizinische Behandlung und eine Entlassung aus der Haft aus humanitären Gründen engagiert. Die Sorge um den Gesundheitszustand von Tenzin Deleg Rinpoche und die Bitte um angemessene medizinische Versorgung wurde in Gesprächen mit der chinesischen Regierung immer wieder hochrangig angesprochen, außerdem wurde um Auskunft zu den Haftbedingungen gebeten. Leider erfolglos.

Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie und den Freunden von Tenzin Deleg Rinpoche und seinen zahlreichen Unterstützern.

Ich fordere China nachdrücklich auf, die medizinische Versorgung aller Inhaftierten zu gewährleisten. Medizinische Versorgung darf nicht als Druckmittel gegen Inhaftierte oder deren Familien genutzt werden. Nach dem Tod der Aktivistin Frau Cao Shunli in Haft im März 2014 ist der Tod von Tenzin Deleg Rinpoche erneut ein Hinweis darauf, dass der Tod inhaftierter Aktivisten durch die Versagung angemessener medizinischer Versorgung in Kauf genommen wird. Wir sind in tiefer Sorge über diese Entwicklung, die im Widerspruch zu zentralen humanitären Grundsätzen steht.“

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